Weltspiegel 2 ERSW629
Lorenz; Berlin, Zuffenhausen u.a.
- Country
- Germany
- Manufacturer / Brand
- Lorenz; Berlin, Zuffenhausen u.a.
- Year
- 1929–1932
- Category
- Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
- Radiomuseum.org ID
- 2961
-
- Brand: SEL
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- Number of Tubes
- 6
- Main principle
- Superheterodyne (common)
- Tuned circuits
- 4 AM circuit(s)
- Wave bands
- Broadcast (MW) and Long Wave.
- Power type and voltage
- Storage and/or dry batteries / 4 & 90 Volt
- Loudspeaker
- Magnetic loudspeaker (reed) generic.
- Material
- Leather / canvas / plastic - over other material
- from Radiomuseum.org
- Model: Weltspiegel 2 ERSW629 - Lorenz; Berlin, Zuffenhausen u
- Shape
- Portable set > 8 inch (also usable without mains)
- Dimensions (WHD)
- 450 x 430 x 200 mm / 17.7 x 16.9 x 7.9 inch
- Notes
- Koffersuper [569]
- Net weight (2.2 lb = 1 kg)
- 15 kg / 33 lb 0.6 oz (33.04 lb)
- Price in first year of sale
- 467.00 RM
- Source of data
- Katalog Radio-Zentrale Prohaska 1930/31 (dick) / Radiokatalog Band 1, Ernst Erb
- Circuit diagram reference
- Lange + FS-Bestückungstabellen
- Mentioned in
- Arlt's grosser Radiokatalog 1930
- Other Models
-
Here you find 732 models, 587 with images and 359 with schematics for wireless sets etc. In French: TSF for Télégraphie sans fil.
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Restaurierung Lorenz Weltspiegel 2
Kalt erwischt !
Kofferempfänger der 1920er und 1930er Jahre sehen im geschlossenen Zustand meist nicht sehr attraktiv aus. Sie sind damals wirklich noch „Koffer“ (Bild 1).
In den 1950er Jahren änderte sich das durch neues Design und vor allem die Verwendung neuer Materialien und stark verkleinerter Elektronik. Ein Kofferradio sollte jetzt auch noch präsentabel sein. In den vorherigen Jahrzehnten stand eher der Schutz der Röhren und Batterien und die Funktion im Vordergrund. Ein Koffergerät konnten sich in Deutschland in den 1920ern und 1930ern nur wenige leisten. Viele hatten noch nicht einmal ein Erstradio.
Der Weltspeigel 2, der von 1929 -1932 über mehrere Jahre gebaut wurde ist bis auf die Endröhre durchweg mit Trioden bestückt. Die 6 Röhren verbrauchen ca. 0,5 A Heizstrom, was laut Bedienungsanleitung mit dem empfohlenen Akku 20-40 Betriebsstunden erlaubte. Ein Ersatzakku wird für das Picknick empfohlen (da bleibt nicht viel Platz für den Proviant). Daneben wird eine entsprechend große Anodenspannungsbatterie für 90 / 50-70 / Gittervorspannung benötigt. Das Gehäuse des Gerätes wird zu 50 % (Bild 2) mit der Stromversorgung belegt, die auch ein entsprechendes Gewicht hat. Das Gerät wiegt alleine schon leer 8,85 kg. Der Kavalier, der seine Liebste oder die Familie in der Natur mit Musik versorgen wollte, brauchte starke Arme.
Das Gerät ist als Superhetempfänger geschaltet, was es sehr empfindlich macht und den Betrieb mit der eingebauten Rahmenantenne erlaubt. In den 1920er Jahren gab es eine Vielzahl von Superhetschaltungen ( C.O. Stoeger, Superheterodyne-Empfänger , Verlag Richard Carl Schmidt & Co, Berlin 1927). Empfehlenswert sind die Artikel von Dietmar Rudolph und Hans M. Knoll hier im RM.org.
Das Gerät war laut Gebrauchsanweisung ursprünglich mit Lorenz-Röhren bestückt. Da aber bereits am 1.2.1927 zwischen Lorenz und Telefunken ein Patentaustausch-Abkommen geschlossen wurde, das das Verbot des Röhrenbaus für Lorenz enthielt, kamen die Röhren zu diesem Zeitpunkt vermutlich von Telefunken oder eher Valvo (da sie oft im Aufbau stark Valvo Röhren ähnlich sind) und wurden nur entsprechend gelabelt. Geräte, die 1929 in Zusammenarbeit mit Philips gebaut wurden (Paladin 5, Paladin 20 und Hochmeister) waren mit Valvo Röhren bestückt. Zur Zusammenarbeit Philips – Lorenz siehe hier.
Der Weltspiegel 2 unterscheidet sich vor allem äusserlich vom Weltspiegel 1, bei dem die Lautsprechermembran aus Celluloid golden gefärbt ist und offen in die Front integriert ist. Entweder waren es Design-Gründe oder einfach die Erfahrung, dass eine solche Konstruktion für ein Kofferradio zu empfindlich ist, jedenfalls ist beim Weltspiegel 2 der Lautsprecher durch ein Gitter geschützt. Die Schaltungen und Chassiskonstruktionen von Weltspiegel 1 und 2 sind weitgehend identisch.
Auffällig bei der Weltspiegel-Schaltung ist die separate Oszillatorröhre Nr. 1 Lorenz LU406 (L an erster Stelle=Lorenz; U = Universal; vermtl. = Valvo H406 = RE074), deren Schwingungen durch eine Koppelspule in eine Mittelanzapfung des Rahmens im Gerätegehäuse eingespeist wird. Der Rahmen wird mit dem ersten Kondensator auf die Empfangsfrequenz abgestimmt. Durch die Mittelanzapfung wird eine Abstrahlung der Oszillatorfrequenz vermieden. Im Gegensatz dazu wurden bei vielen Superhetempfängern der 1920er Jahre das Empfangssignal der Antenne an eine Mittelanzapfung des Oszillatorschwingkreises angekoppelt und die Oszillatorröhre gleichzeitig als Überlagerer verwendet („Tropadyne“). Hier übernimmt die Überlagerung die Röhre Nr. 2 Lorenz LA 408 (A= Audion; vermtl. Valvo A 408 = RE 084). In der Anodenleitung liegt ein Bandfilter, dessen Sekundärseite abstimmbar ist. Die Koppelung der folgenden Stufen (Lorenz LU 406) erfolgt aber scheinbar nicht wie bei moderneren Geräten mit Bandfiltern, sondern mit Hf-Transformatoren. Demoduliert wird in einem Audion Lorenz LH 406 (H=Hochfrequenz; bei meinem Gerät eine Valvo W 410 = ungefähr RE034) und eine Lorenz LL 415D ( L=Lautsprecherröhre; ungefähr = RES 174d) mit 5poligem Sockel oder 4 polig mit Seitenanschluss übernimmt die Endverstärkung für den Lautsprecher.
Bei dem hier beschriebenen Gerät wurde der Lautsprecher früher ausgetauscht, aber vom Vorbesitzer wurde wieder ein Originalsystem eingebaut. Er hatte sorgfältig nach Quellen für das Lautsprechersystem recherchiert und bei dieser Gelegenheit herausgefunden, dass identische Systeme im Lorenz Weltspiegel 1, Goldton 1 ZLFK128 (Holz),im Beyer Hyperbola LS und in mindestens zwei AGA Baltic Modellen verbaut wurden. Bei Baltic findet man auch die Zelluloid Membranen wie beim Weltspiegel 1. Ein Test mit dem Frequenzgenerator ergab, dass der Lautsprecher gut funktioniert, lediglich der Einstellknopf fehlt. Auf den Bildern anderer Geräte erkennt man, dass er vermutlich aus Zinkdruckguss besteht und daher vermutlich oft zerbröselt ist.
Bei der Demontage des Gerätes müssen folgende Schrauben gelöst werden:
1) Hinten auf dem Chassis links und rechts zwei Holzschrauben. Die linke von hinten war mal original mit einer Papiermarke versiegelt (Bild 3 rote Pfeile). Weiterhin muss der Stecker des eingebauten Rahmens abgezogen werden und später beim Einbau darauf geachtet werden, dass der Mitnehmer für den Wellenschalter des Rahmens wieder korrekt einrastet.
2) Vorne müssen die Zentralschrauben des Welleschalter- und des Lautstärkeknopfes gelöst werden und beide Knöpfe abgezogen werden. Zudem wird das Chassis noch durch eine Schraube unterhalb des Skalenfensters gehalten. Siehe rote Pfeile Bild 4. Dann lässt sich das Chassis nach hinten herausziehen.
Der Zf-Verstärker und der Oszillatorkreis sind durch Blechgehäuse abgeschirmt. Bild 5 und Bild 6 zeigen das Chassis von oben und unten ohne Abschirmgehäuse.
Auf Bild 5 erkennt man links den Abstimmkondensator für den Empfangskreis, der zusammen mit dem Rahmen im Gehäuse oder wahlweise mit einer externen Rahmenantenne gebildet wird. Rechts unter dem hier abgenommenen Abschirmgehäuse der Kondensator für den Oszillatorkreis, die Spulen und die an einem Hebel einstellbare Einkopplung der Oszillatorfrequenz in den Rahmen bzw. an die Mischröhre.
Auf Bild 6 steht der Zf-Verstärker im Vordergrund. Rechts sieht man den ersten Bandfilter, primärseitig mit Festkondensator und sekundärseitig mit einem einstellbaren Kondensator. Die beiden folgenden Koppeltransformatoren haben keine Kondensatoren oder andere Einstellglieder. Links dann der Nf-Übertrager vom Audion zur Endröhre.
Hinten links sieht man ein Drahtpoti für die Heizspannung. Hier lässt sich der Ladezustand des Heizakku leicht kompensieren. Vorne links das Drahtpoti für die Empfindlichkeits-/Lautstärkeeinstellung. Hier wird einfach die Gittervorspannung der 3. Und 4. Röhre mehr an den positiven oder negativen Zweig der Heizspannung gelegt und dadurch die Empfindlichkeit verändert. Siehe auch Schaltbild.
Kritische Bauteile sind eigentlich nur zwei Blockkondensatoren von je 1µF, die die Anodenbatterie abblocken. Gerade wenn Anodenbatterien stark entladen sind, können sie vermutlich durch den steigenden Innenwiderstand brodelnde oder quietschende Geräusche verursachen. Sie sind hier noch intakt.
Zwei Widerstände im Gitterkreis der Röhre 2 und Röhre 5 hatten ihren Widerstand erhöht, von 2 auf 2,5 MΩ und 3 auf 3,5 MΩ, was ich erst einmal nicht für kritisch hielt.
Die verbauten Kondensatoren sind alles Glimmerkondensatoren, die alterungsbeständig sind.
Nach Fotografieren und kurzer Überprüfung der kritischen Bauteile setzte ich das Gerät wieder zusammen und legte die Versorgungsspannungen an. Die Heizspannung aus einem Labornetzgerät und die Anodenspannungen aus einer Batterie, die aus NiCd Akkus zusammengesetzt ist.
Das Ergebnis war eine ziemliche Enttäuschung: Nur Rückkopplungspfeifen, Rauschen, Brodeln und manchmal stark verzerrte Signale vom angeschlossenen Signalgenerator im Lautsprecher. Auch das Einstellen der Einkopplung und des ersten Zf-Kreises brachte keine Verbesserung. Ein kurzer Test mit dem Nf-Laborgenerator zeigte, dass die Endstufe und Lautsprecher einwandfrei funktionierten. Die Röhren hatte ich übrigens schon vorher getestet, hier konnten die Verzerrungen nicht entstehen.
Also die Schaltung im einzelnen durchgehen. Erst einmal hatte ich den Verdacht, dass die gealterten Widerstände doch eine Rolle spielen und brachte die Werte durch parallel versteckte 1/8 Watt Widerstände auf Sollwert. Effekt: keiner.
Ich musste stärkere Geschütze auffahren. Mit dem Oszilloskop konnte ich feststellen, dass der Oszillator eine kräftige Wechselspannung im korrekten Wellenbereich lieferte. Auch kam diese Spannung an der Mischröhre an, aber es konnte keine Zf gemessen werden. Das war mal wieder eine seltene Gelegenheit meinen RIGOL Frequenzanalysator herauszuholen und mich mit der Bedienungsanleitung vertraut zu machen.
Ich wollte erst einmal feststellen, auf welcher Frequenz und ob der Zf-Verstärker arbeitet.
Der erste Kreis ließ sich mit dem Einstellkondensator auf ca. 46 – 54 kHz einstellen. Und dann die Überraschung: Die anderen Kreise, die keine Parallelkondensatoren haben, hatten beide eine Durchlasskurve mit einem deutlichen Maximum bei 49 +/- 1 KHz !
Sie sind offensichtlich so gewickelt, dass die Windungskapazitäten und Induktivitäten tatsächlich eine schöne Resonanzkurve bilden und das noch nach 90 Jahren !
Ergebnis der Untersuchungen:
1) Der Oszillator liefert ein kräftiges Signal, was notwendig ist um mit dem schwächeren Empfangssignal keine Verzerrungen zu bilden.
2) Der Zf Verstärker sollte nach Mischung selektiv 49 kHz verstärken und dem Audion zur Verfügung stellen.
Weiterhin Brodeln, Quietschen, Krachen und Verzerrung !
Auch die übliche Vorgehensweise ein Zf Signal einzuspeisen brachte kein Ergebnis, erst wenn man die Oszillatorröhre herauszog, war das Gerät wenigstens ruhig. Also habe ich versucht mit einem externen Hf Generator das Oszillatorsignal einzuspeisen und siehe da: Das Signal von der AM-Quelle wurde auf 49 kHz gemischt, verstärkt und war unverzerrt hörbar.
Also lag der Fehler irgendwo im Oszillator. Ich musste das Gerät nochmal zerlegen (die bisherigen Messungen konnte ich an den Stiften der Röhren machen) und die Spulen des Oszillators durchmessen.
Ich überprüfte den Wellenschalter auf Kontaktschwierigkeiten und maß die Signalwege und Spulen mit einem Ohmmeter durch. Da die Rückkopplungsspulen beweglich sind, sind sie mit dünner textilisolierter Litze angeschlossen, was immer mal zu Problemen führen kann. Ich stellte fest, dass zwischen Mittelanzapfung der Rahmenantenne und positivem Zweig der Heizung kein Durchgang war. Hier liegt eigentlich die einstellbare Kopplungsspule für die Oszillatorfrequenz am Gitter der Mischröhre und das Ohmmeter sollte Durchgang zeigen. Durch die Mittelanzapfung soll ja, wie oben schon bemerkt eine Abstrahlung durch die Rahmenantenne vermieden werden.
Bild 7 zeigt die Spulenkombination in Großaufnahme. Hier sieht man auch eine Hälfte des Wellenschalters, die andere Hälfte befindet sich im Gehäuse und man muss beim Zusammenbau genau aufpassen, dass der Mitnehmer wieder korrekt einrastet.
Ich möchte das Nervenkostüm des geneigten Lesers nicht weiter strapazieren: Der Fehler lag nicht in den Spulen, dünnen Zuleitungen oder Wellenschalter.
Er lag in einer kalten Lötstelle in einer Lötöse zwischen Spulensatz und Anschluss an die Heizleitung. In Bild 8 zeigt der rote Pfeil den Bösewicht in Großaufnahme. Die Lötstelle schien noch von der Produktion des Gerätes zu stammen, aber hatte keinen Durchgang. Irgendwann muss ein kleiner Spalt oder Rest von Lötfett die Verbindung korrodiert haben. Dadurch hatte die Rahmenantenne kein definiertes Potential mit den beschriebenen Effekten. Nachlöten löste das Problem und das Gerät funktionierte.
Die Einstellung ist wie bei frühen Supern üblich eine wenig schwierig und man braucht etwas Übung, bis man Sender ohne Überlagererpfeifen und verzerrungsfrei in den Lautsprecher bekommt. Zum Schluß noch ein Ausschnitt aus dem Schaltbild, das die Unterbrechung zeigt (rotes X).
Rüdiger Walz, 08.May.20
Restaurierung Kofferdeckel Lorenz Weltspiegel 2
Der Weltspiegel 2 ist ein seltenes Gerät und für mich persönlich allein schon von der Technik her sehr interessant. Koffergeräte aus den 20er Jahren sind selten und Superhetgeräte erst recht.
Ich konnte das Gerät vor einiger Zeit über e-bay ersteigern. Der Preis war akzeptabel nicht zuletzt dadurch, dass an dem Gerät einige Wasserschäden sichtbar waren. Der vordere und hintere Deckel waren in einer Ecke wellig und das Dekor-Prägepapier hatte sich vom Untergrund gelöst. Der Korpus des Gerätes war glücklicherweise unbeschädigt.
Ich möchte hier als erstes die Restaurierung dieser Schäden beschreiben.
Nach meiner Erfahrung kann man Pappe wieder glätten indem man sie reichlich befeuchtet und zwischen zwei Holzplatten über mehrere Tage presst. Auf diese Art lassen sich wellige Rückwände wieder richten. Allerdings passiert es manchmal, dass die Pappen nach einigen Tagen sich doch wieder leicht verziehen, aber das Erscheinungsbild ist immer noch besser als vorher.
Hier kam noch die Loslösung des Dekorpapiers hinzu. Das Schadensbild war beim vorderen und hinteren Deckel identisch.(Foto)
Innen ist eine textilkaschierte Pappe mit der Deckelpappe verklebt, die sich in den Ecken durch die Feuchtigkeit ebenfalls gelöst hatte.
Der vordere Deckel enthält noch einen Rahmen in den man Bedienungsanweisung oder Senderliste einstecken kann. Beim Pressen muss dieser durch Unterlegen von entsprechenden Hölzern geschützt werden.
Für das Richten der Pappe und Verkleben der Papier-Kaschierung verwendete ich bei einem Deckel stark verdünnten Weißleim, der wasserlöslich sein sollte, falls man das Ergebnis noch einmal korrigieren muss. Im zweiten Fall verwendete ich verdünnten Fischleim, den man noch leichter durch Wasser und Erwärmen wieder lösen kann.
Vor hinten wurde der Leim reichlich unter die textilkaschierte Pappe mit dem Pinsel aufgetragen und vorne mit einer Spritze durch drei Löcher unter das Dekorpapier gespritzt.
Anschließend wurde der Deckel zwischen Holzbrettern unter Zwischenlegen von Frischhaltefolie mittels Schraubzwingen gepresst. Die Frischhaltefolie verhindert das Verkleben der Bretter mit dem Deckel.
Es empfiehlt sich auf jeden Fall nach der ersten Pressung die Bretter nochmal zu entfernen und überschüssigen Leim mit einem feuchten Lappen zu entfernen. Einmal getrocknet ist das nur noch schwer möglich. Der Deckel sollte mindestens 24 h gepresst werden. Besser noch länger, da die Frischhaltefolie den Trocknungsvorgang verzögert. Auch wenn man noch so neugierig ist, Finger weg!
Das Ergebnis läßt sich sehen. Man präsentiert das Gerät ja meist nicht mit den Deckeln, aber so ein Schaden ist doch unschön. Wie man auf den Fotos sieht, sind die Stellen nicht 100 % plan geworden. Sie haben sich nach ein paar Tagen wieder minimal verzogen, sind aber nun mit dem Rest der Deckel identisch. Wie man sieht haben die Deckel noch ein paar Macken. Es wäre möglich gewesen innen unter der Textilkaschierten Pappe kleine Ränder des Dekorpapiers abzuschneiden und zum flicken der Schäden zu nutzen. Ich dachte mir aber: Lieber ein ehrlicher normaler Gebrauchsschaden nach 92 Jahren als ein amateurhafter Flicken.
Rüdiger Walz, 02.Mar.20