311WL
SABA; Villingen
- Country
- Germany
- Manufacturer / Brand
- SABA; Villingen
- Year
- 1933/1934
- Category
- Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
- Radiomuseum.org ID
- 6713
-
- Brand: Schwer & Söhne, GmbH
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- Number of Tubes
- 4
- Main principle
- TRF with regeneration; 1 Special; 1 AF stage(s)
- Tuned circuits
- 2 AM circuit(s)
- Wave bands
- Broadcast (MW) and Long Wave.
- Power type and voltage
- Alternating Current supply (AC) / 110-240 Volt
- Loudspeaker
- Electro Magnetic Dynamic LS (moving-coil with field excitation coil)
- Material
- Bakelite case
- from Radiomuseum.org
- Model: 311WL - SABA; Villingen
- Shape
- Tablemodel, high profile (upright - NOT Cathedral nor decorative).
- Dimensions (WHD)
- 340 x 460 x 230 mm / 13.4 x 18.1 x 9.1 inch
- Notes
- 1284 evtl. 1204??
- Price in first year of sale
- 205.00 RM !
- Source of data
- Radio-Zentrale Prohaska 1933/34 / Radiokatalog Band 1, Ernst Erb
- Circuit diagram reference
- Lange+Schenk+FS-Röhrenbestückung
- Mentioned in
- Funk Bastler (Funkbastler 1933, Heft 46, Seite 733)
- Other Models
-
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Forum contributions about this model: SABA; Villingen: 311WL
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Jetzt konnte der Restauration des SABA 311WL endlich abgeschlossen werden. Technische Daten sind hier im Modell beschrieben.
Gekauft: 19.10.2010 für 82€ Restaurationszeit: ca. 6 Monate zusätzliche Materialkosten 130€
Befund: ordentlicher Allgemeinzustand, vollständig, Rückwand oben ausgebrochen, Skalenscheibe vergilbt mit 3 Eindrückstellen, Gehäuse keine Risse, Oberfläche glatt ohne Kratzer, Lautsprecherstoff ohne Löcher, wellig - Keine Funktion, Röhrenbestückung Original
1.Prüfung: Keine Funktion - a.) grosser Spannungsteiler auf Keramikrohr in 2 Segmenten abgebrannt
b.) alle Blockkondensatoren haben schlechte Isolationswerte, deshalb war der Spannungsteiler überlastet c.) Röhrenprüfung d.) alle 3 Drehkondensatoren haben gerätetypisch Plattenschluss
Bild 1 vor der Restauration
Bild 2 Chassis vor der Restauration
der Widerstandsdraht hat sich abgelöst und berührt das Chassis
Ein Beispiel, wo die Überprüfung vor dem Einschalten nützlich ist.
Besonderheiten: In den 31x-Modellen sind ausser dem grossen 2-fach Drehkondensator C1 mit 2 x 500pF 2 drehbare Differentialkondensatoren C2 und C3 eingebaut. Hier im Bild 3 ist der Plattenschnitt dargestellt.
Die Rotorfahnen schwenken über den gesamten Bereich von 360° durch die Platten von Stator 1 und anschließend durch die Platten von Stator 2.
Im Antenneneingang sitzt C2 mit 2 x11pF als sogenannte Wellenschleuse und wirkt da als Lautstärkeregler. C2 mit 1x22pF und 1 x40pF mit dem gleichen Plattenschnitt sitzt im Rückkoppelzweig.
Zum Beseitigen des Plattenschluss bedarf es besonderen Maßnahmen um hier Abhilfe zu schaffen.
Ein Reparaturtipp gibt es im RMorg bei Ralf Kläs
Bild 3 Plattenschnitt
Bild 4 Wellenschleuse C2 336/III äußerlich nichts zu erkennen
Bild 5 Rückkoppel-C3 339/IV hier sieht man deutlich das Berühren der Platten bereits mit dem Auge
Bei Zinkdruckgussteilen tritt als Alterserscheinung Zinkkorrossion auf. Die Korrossion bringt das Material zum Quellen. Schauen wir uns die Bilder vom grossen Drehkondensator C1 337/XVI an.
Bild 6 Seitenansicht von C1
Im Schraubbereich ist das Ursprungsmaß erhalten. Nach oben im freien Bereich nimmt die Paketbreite schräg nach oben um 1,5mm zu. Deshalb ist eine Berührung von Stator und Rotor zwangsläufig gegeben.
Da ist guter Rat teuer.
Bild 7 Ansicht von C1 von oben
Damit die Platten stets den gleichen Abstand behalten sollen und das Aufwachsen bereits in der Größenordnung des Plattenabstandes stattgefunden hat, ist eine Verschiebung der Achse kein Hilfsmittel.
Man müßte schon die Platten einzeln abtrennen und neu zusammensetzen. Da wäre eine Einbau eines anderen Drehkondensators mit 2x500pF schon das Einfachere.
Dann verliert das Radio an Originalität.
Beim großen Drehkondensator sieht man im Bild 6 das Quellen, die Schuppen und bereits Riss-bildungen. Im unbelasteten Teil dehnt sich das Material orangenschnitzförmig aus. Das Paket ist fast 1,5mm ausgewandert. Bei 2 x 13 Platten ist eine feste Aneinanderreibung ab Platten Reihe 5 bis 13 die Folge. Eine Quasi-Reparatur wie es bei leichten Plattenschlüssen hilfreich ist durch Einsprühen von Plastikspray 70 ist kein geeignetes Mittel.
Die Zinkkorrosion tritt nicht bei jeder Produktionscharge auf. Da gibt es eine Chance auf ein fehlerfreies Bauteil zu hoffen. Jedoch ist der Einkauf von Gebrauchtteilen immer mit einem nicht kalkulierbaren Risiko verbunden. So gibt man im Laufe der Zeit die Hoffnung auf und sucht nach anderen Wegen diese Restauration voran zu treiben. Eine gute Verbindung zu einem Werkzeugmacher brachte die Idee das Plattenpaket mit Drahtschneiden in einer Funkenerosionmaschine zu trennen. Maßlich gesehen müßte man jede 2. Platte abtrennen.
Bild 8 Seitenansicht nach dem Schnitt
Macht man mehr Plattenschnitte, so verliert man die Festigkeit und muss durch die Gewindelöcher schneiden.
So entschlossen wir uns 3 Schnitte zu machen.
Zinkdruckguss ist nicht weich und zusätzlich durch die Alterung besonders spröde. Damit besteht die Gefahr,d ass die Teile in voller Länge durchbrechen.
Bild 9 Kammansicht von oben nach dem Schnitt
Bild 10 Seitenansicht nach dem Zusammendrücken.
Unterhalb der Schnitte ergibt sich ein feiner Haarriss
Die Befestigungsbohrung wird das Paket nach dem Einsetzen in das Gehäuse zusammen-halten. Zusätzlich hat man die Kammschnitte mit leitfähigem Kleber gefüllt. Nach der gesamten Prozedur war bis auf die letzen 5° beim Totaleinschwenken ohne Plattenschluss. Dieser letzte Bereich wurde dann mit Auftragen von Plastikspray isoliert. Alles zusammen brachte eine gute Funktion und der Zusammenbau konnte fortgesetzt werden. Die Symmetrie wurde mit den Justierkondensatoren auf dem Drehkondensatorpaket abgeglichen. Beim Einsetzen kam die Frage auf, wie muss man die Andruckrollen und die Feder am Skalentrieb einsetzen. Fast jeden Restaurationsschritt dokumentiere ich mit der Kamera. So konnte ich die richtige Lösung rekonstruieren. Hier ist die Ansicht mit den Andruckrollen im Bild 11 und 12 zu sehen.
Bild 11 Andruckrollen vorne Bild 12 Andruckrollen und Feder von unten
In dieser Federkonstruktion sitzen 2 Messingrollen, die sich am Umfang der Skalenblechscheibe abrollen. Diese spezielle Feder wird von unten eingedrückt. Damit die Rollen nicht vom Federdraht beim Abrollen abspringen, muss die Feder wie hier abgebildet eingesetzt werden. Ohne diese begleitende Fotodokumentation vergißt man gern wenn zwischen Ausbau und Wiedereinbau Monate vergehen.
Die Technik mit dem Verkleben und Versteifen ist hier bei der Restauration von C3 gezeigt.
Bild 13 Einbringen der Distanz-
scheibe (Passcheibe) in die Rotorwelle - schon jetzt sieht man die drehbaren Platten sind bereits mittig positioniert.
Links sieht man, dass der Zinkdruckgusspfeiler abgebrochen ist. Die 1.Idee eine Durchgangsschraube
einzubauen, habe ich nach den ersten Bohrversuchen aufge-geben. Das Material ist so hart und verträgt überhaupt keinen Druck.
Bild 14 Mit Glasfaser verstärkte Pfeiler von C3
Bild 15 alle 4 Pfeiler sind positioniert und mit leitfähigem Kleber eingestrichen
Die einzelnen Stützpfeiler und das Glasgewebe sind mit einer kleinen Menge Sekundenkleber fixiert. Als leitfähigen Kleber habe ich den leitfähigen 2-Komponenten Kleber CW2400 von ITW verwendet. Wegen der kurzen Topfzeit von <25 Sekunden muss alles für das endgültige Fitting gerichtet sein. Es gibt nachher keine Chance nachzubessern.
Bild 16 CW2400 Part A und B von ITW Best.nr. 496265 14g 33,30€+MWST bei RS Components
Bild 17 leitfähiger Silberlack Best.nr. 1015621 3g 11,20€+MWST bei RS Components
Bild 18 2 Tischtuchklammern fixieren den C3 bis zur völligen Aushärtung
Zur Sicherheit habe ich das Teil 1 Tag so belassen.
Die Repapartur von C3 war erfolgreich. An diesem Kondensator wird wohl die nächsten Jahre Nichts mehr ändern.
Bleibt noch C2, die Wellenschleuse
Auch hier hat die Zinkkorrosion gewütet. Der Drehkondensator wurde komplett zerlegt. Die Zinkoberfläche wurde mit Schmirgelpapier etwas abgetragen. Die Befestigungslöcher wurden um 0,2mm aufgebohrt.
Zusätzlich wurden alle Oberflächen mit Plastikspray 70 isoliert.
Alle Schritte sind hier in den Bildern 19,20 und 21 zu sehen.
Bild 19 Zusammenbau Bild 20 Rotor vor dem Zusammenbau
Bild 21 wieder eingebaut, C2 erscheint nach außen völlig unverändert
Diese gezeigte Prozedur ist aufwendig; jedoch kommt man mit der Restauration zielsicher voran.
Röhrenprüfung: RGN 1054 System A1 75/100mA, gut System A2 15mA , schwach, wird durch Einbau einer Diode gestützt. RES 164 13/15mA, gut RENS 1284 9/10mA, gut ; RENS 1284 10/10 , gut
- kein Röhrenwechsel notwendig
Becherkondensatoren:
In der Tabelle sind die Kondensatoren anhand der Ersatzteilliste von SABA gelistet. In der riginal-Ersatzteilliste ist die Summenkapazität angegeben. Das führt zur Verwirrung.
Bauteil | Referenz | Wert | Notiz |
337/XVI | C1a,b | 2x500pF | Drehkondensator |
336/III | C2 | 2x11pF | Wellenschleuse |
339/IV | C3 | 1x22+44pF | Rückkopplung |
331/67 | C4a,b | 2µF+2µF | Block 1 4µF |
331/66 | C5a,b,c | 1µF+1µF+0,1µF | Block 2 2,1µF |
331/68 | C6a,b,c,d,e | 2x0,1µF+3x0,5µF | Block 3 1,7µF |
313/70 | C7 | 15µF | Becherkondensator |
331/72 | C8 | 33pF | Glimmer |
331/73 | C9 | 55pF | |
215/55 | C10 | 2200pF | |
221/76 | C11,C15 | 5600pF | |
331/77 | C12,C13 | 10nF | |
331/78 | C14 | 22nF |
|
331/69 | C16,C17 | 2x56nF |
Der Inhalt der Blockkondensatoren wurde ausgetauscht, der Becher mit 15µF war noch gut und die restlichen Kondensatoren wurden einzeln auf Leckstrom mit der Glimmlampe untersucht. Es gab keine Auffälligkeiten. Der Defekt der Blockkondensatoren hatte den Spannungsteiler in 2 Segmenten zerstört. Diese Widerstände wurden durch 5W Keramikwiderstände ersetzt.
Bild 22 Chassis nach der Restauration
Nach dem Einsetzen der Röhren war ein Radioempfang auf Mittel- und Langwelle möglich. Durch die Abschaltung der deutschen Mittelwellensender war der Empfang auf andere Stationen beschränkt. Diese Stationen wurden bisher von den starken Ortssendern übertönt. Bleibt also noch der DLF als bekannte Orientierung übrig. Die anderen Stationen sind weit entfernt und deshalb schwächer. Fading stört hier den störfreien Empfang. Noch ist der Empfang auf MW und LW abends bandfüllend vorhanden.
Nach längerer Anwärmphase von mehreren Stunden wurden dann die Spannunsgwerte vermessen. Es gab keine besonderen Abweichungen. entdeckt wurde noch, dass der Widerstand zum Schirmgitter der Röhre 1 mit 50kOhm anstatt 3kOhm eingebaut war.
Der Schaltplan mit den Referenzen und Spannungswerten ist hier als Anhang vorhanden.
Damit der Skalenzeiger optimal und eng über die Plexiglasscheibe hinweggleitet, muss das Zeigerblech so gebogen sein, dass die Messingniete gerade auf dem unteren Rand gleitet.
Die Eindrückstellen wurden mit Alleskleber gefüllt. Das fällt kaum auf. Das Gehäuse wurde mit Bakelitpolitur poliert und der Lautsprecher mit Wasser abgelöst, gereinigt und neu gespannt mit Kaltleim wieder fixiert. Die Rückwand wurde mit einem Segment Pertinax in brauner Farbe ausgefüllt. Alles in allem hat man eine gute Funktion und ein gutes Aussehen. Ladenneu soll es nicht sein.
Attachments
- D_SABA_311WL_Schaltplan (139 KB)
- D_SABA_311WL_Front_nachher (178 KB)
- D_SABA_311WL_Rueckchassis (149 KB)
- D_SABA_311WL_Rueck_nachher (69 KB)
- Restaurierte Rückwand 311WL (136 KB)
Friedrich Weber † 12.09.2014, 22.Feb.12
Liebe Radiofreunde,
ich suche für den Saba 311 WL die 2 Befestigunsschienen die unten an das Chassis angebracht werden. 3 Gummies fehlen auch noch.
Hat jemand so etwas da?
Beste Grüße
Matthias Beyer
Matthias Beyer, 18.Jan.09
Liebe Radiofreunde,
ich suche für einen Saba 311WL eine Skalenscheibe. Mir würde auch eine abgescannte Skalenscheibe genügen. In meinem Saba ist überhaupt keine Skalenscheibe mehr drinnen, nur noch die Halterung.
Bin für jede Hilfe dankbar!
Beste Grüße
Matthias Beyer
Matthias Beyer, 02.Jan.09