2 Band Superheterodyne 8L-450L

Toshiba Corporation; Tokyo

  • Year
  • 1966
  • Category
  • Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
  • Radiomuseum.org ID
  • 107964
    • alternative name: Shibaura Engineering Works
    • Brand: Tokyo Shibaura

 Technical Specifications

  • Number of Transistors
  • 8
  • Semiconductors
  • Main principle
  • Superheterodyne (common)
  • Wave bands
  • Broadcast (MW) and Long Wave.
  • Power type and voltage
  • Dry Batteries / C: 4 x 1.5 Volt
  • Loudspeaker
  • Permanent Magnet Dynamic (PDyn) Loudspeaker (moving coil) / Ø 9 cm = 3.5 inch
  • Power out
  • 0.4 W (unknown quality)
  • Material
  • Leather / canvas / plastic - over other material
  • from Radiomuseum.org
  • Model: 2 Band Superheterodyne 8L-450L - Toshiba Corporation; Tokyo
  • Shape
  • Portable set > 8 inch (also usable without mains)
  • Dimensions (WHD)
  • 230 x 145 x 64 mm / 9.1 x 5.7 x 2.5 inch
  • Notes
  • See also the Toshiba 8L-450R with SW band reception.

    Gehäuse aus einer Art Pappe, überzogen mit einem dünnen kunststoffartigen Vlies.

  • Net weight (2.2 lb = 1 kg)
  • 1.3 kg / 2 lb 13.8 oz (2.863 lb)
  • Price in first year of sale
  • 2,150.00 BFr
  • Source of data
  • -- Original prospect or advert
  • Author
  • Model page created by Hugo Sneyers. See "Data change" for further contributors.

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Das Radio ist aus Pappe. Man glaubt es nicht, es ist doch wahr. Dadurch wollen die Schrauben im Inneren nicht mehr recht halten und sind sie ausgerissen. Schon der Vorbesitzer meines Radios hatte damit zu kämpfen. – Ich muss kräftig leimen und kleben, bis alles wieder ein bisschen zusammenhält. Hoffentlich habe ich bessere Arbeit geleistet.

Luxuriös ist es auch: es hat einen extra Verstärker-Eingang, wohl damit man Karaoke betreiben kann. Mehr noch: dieses Radio hat die Japaner überhaupt auf die Karaoke-Idee gebracht, daran kann kein Zweifel sein. Dieser Luxus ist dem Radio von meinem Vorgänger allerdings ausgetrieben worden, ich habe ihn wieder eingebaut – denn ein Loch, wo eine Buchse sein sollte, das ist nicht charmant und wenig luxuriös.

Der Batteriehalter ist ein Batterierohr. Hier sollten Batterien nicht auslaufen können, sagt die Reklame. Sie können es doch und so fehlt ein Kontakt. Mein Vorgänger hat sich beholfen mit einer Rundkopfklammer, wobei er die Halterung an einer Stelle gebrochen hat. Ich verfestige die Stelle und mache den Kontakt neu.

Zum Schluss wäre es natürlich schön, wenn das Radio Ton geben würde. Das tut es nämlich nicht. Man sucht überall etwas herum, macht zuerst, was man gerne macht… weil es leicht ist. Schliesslich macht man auch, was nötig ist, wenn das Radio etwa 100mA Strom zieht. Leicht ist es, den oxydierten Wellenschalter zu sprühen. Das bringt schon etwas, plötzlich knackt es. Leicht ist es, den Potentiometer zu sprühen. Bei voller Lautstärke ist jetzt etwas zu vernehmen, völlig verzerrt. Man verdächtigt allerhand Elektrolyten, die nicht schuldig sind. Man wirft den AGC-Kondensator C10 hinaus. Jetzt lärmt und verzerrt es noch etwas mehr. Die 100mA zeigen immer noch und ganz unverändert auf den Endverstärker. Erst ganz am Schluss, nachdem Empfang und Ton völlig sauber am Treibertransistor TR6 und an der Basis der Transistoren TR7 und TR8 gefunden worden sind, denkt der begnadete Reparateur seriös an den Ausbau der Endtransistoren. Ich scheue immer zu lange vor diesem Eingriff zurück, obwohl man ja weiss, dass er kommen muss. Vorher finde ich noch eine letzte kleine Ausrede: Ist nicht die Platine beim Endverstärker zu stark verdeckt vom Metall der Chassisträgerplatte? – Gewiss, doch justement am Ort der beiden Endtransstoren  gibt es ein Loch in der Platte – als ob der Hersteller im Jahre 1965 schon gewusst hätte, dass der Reparateur in Zukunft genau diese beiden Transistoren würde ersetzen müssen. Aus 2 x 2SB56 werden 2 x AC188: der Stromverbrauch fällt auf den Normalwert von unter 20mA; der Empfang ist stark und erfreulich, der Ton ist sauber und gut.

Als das Radio zu mir kommt, stinkt es ganz fürchterlich; man kann es vor lauter fettigem Schmutz gar nicht anfassen. Viel Wasser, viel Spülmittel, viel Putztuch, sie kommen alle zum Einsatz, von allem viel, sehr viel.

Jetzt ist das Radio wieder sauber, man kann es ohne Scheu am Henkel nehmen. Es spielt hervorragend – keine Erinnerung mehr daran, dass man es vor 24 Stunden genauso gut hätte wegwerfen können…

Zwischen Untergang und Wiederauferstehung ist es in der Radiowelt oft nur ein einziger, kleiner Schritt.

Bruce Cohen, 19.Aug.24

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