50 Jahre NSF als Hersteller elektrischer Bauelemente

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50 Jahre NSF als Hersteller elektrischer Bauelemente 
14.Aug.04 00:03
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Iven Müller (D)
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Iven Müller


1.10.1889

Gründung der ersten Schraubenfabrik in Bayern durch Carl Göbel und Jo­hann Schoter unter der Firma „Göbel & Schoter" in Nürnberg, Fürther Straße.

 

 

1897 Ferdinand Braun ( Abb.) erfindet die nach ihm benannte Kathodenstrahl­röhre (Katho­denstrahl-Oszil­lograph).

 

7.4.1897
Gründung der Gesellschaft ,.Nürn­berger Schraubenfabrik und Facon­dreherei Carl Göbel Gesellschaft mit beschränkter Haftung" in Nürnberg. Fertigungsprogramm: Facon- und Drehteile ( Abb.)

 

Aus dem Fertigungsprogramm von NSF (1897)

 

12.2-1899
Carl Göbel scheidet aus der Gesell­schaft aus. Änderung der Firma in „Nürnberger Schraubenfabrik und Facondreherei GmbH".


1914-1918
Umstellung des Fertigungsprogramms auf staatlichen Bedarf:
Erzeugung von Munitionsteilen und Flugzeugzubehör.

 

15. 10. 1923
Staatssekretär Dr. Bredow
( Abb.), der „Vater des Rundfunks", eröffnet den Rundfunk in Deutschland auf einer Pressekon­ferenz.

 

1933
Zur Funkausstellung 1933 wird der Volksempfänger VE 301 (, Abb.) als Gemeinschaftserzeugnis der deutschen Rundfunkindustrie herausgebracht.


 


Beginn der Entwicklung und Herstel­lung von Radiozubehörteilen bei NSF. Erzeugnisse von NSF: Detektoren (,Abb.), Bananenstecker, bei denen je zwei abgewinkelte Federn aufgenie­tet sind, Skalenscheiben ( Abb.).

 

Detektor von NSF (1923)


1923
 

 

 

 

 

Skalenscheibe von NSF (1923)

 

1926
Die Deutsche Post beginnt mit Fern­sehversuchen.



1927
Wegen der Ausweitung der Fertigung von Radiozubehörteilen Verlegung dieses Fabrikationszweiges von NSF in die Obere Kanalstraße in Nürn­berg.


1928
Widerstände werden bei NSF aus Suspensionen von Ruß, Graphit, mit Lackbindemitteln auf keramischen Stäben erstellt. Einsatz von Kolloid­mühlen zur besten Homogenisierung.

 

1932

Gründung der „British NSF" in Croydon bei Lon­don.
Fertigung von Teilen für den Rundfunkgeräte­bau.



Drahtgewickelter Widerstand von
NSF (1930)


 

  

1933

Zur Funkausstellung 1933 wird der Volksempfänger VE301 ( Abb. ) als Gemeinschaftserzeugnis der deutschen Industrie herausgebracht.

 

 

1936
Bei den Olympischen Spielen in Berlin Großeinsatz des Fernsehens und der elektroakustischen Anlagen. In 16 Ta­gen werden 369 Funkübertragungen nach dem europäischen Ausland und 794 nach Übersee vorgenommen.

Bei NSF Beginn der Produktion von Elektrolytkondensatoren mit aufge­rauhter Oberfläche; fünf- bis zehn­fache Volumenkapazität.
NSF-eigenes Verfahren, einziger Hersteller in Deutschland bis Kriegsende.(Abb.)


1938

Das Elektrowerk von NSF befasst sich zum erheblichen Teil mit der Herstel­lung von Einheitsbauteilen für den deutschen Klein- und Volksempfänger. Bisher 2,5 Millionen Volksempfänger für je 75,- RM verkauft. Deutscher Kleinempfänger (DKE) kostet 35,­Reichsmark.

 

 
1939
Mit Kriegsbeginn wird die gesamte Fertigung der NSF immer mehr auf Rüstungsfertigung umgestellt.
 
23.9.1940

Um dem gesamten Fabrikationspro­gramm in der Firmenbezeichnung Rechnung zu tragen, Änderung der Firma in „N.S.F. Nürnberger Schrau­benfabrik und Elektrowerk GmbH".
 
1941

Herstellung von 500-V-Elkos für 100° C Dauerbetrieb in kleiner Stück­zahl für die Tropen.

 

1.10.1941
AEG wird Eigentümerin von NSF.

 

1942

Erzeugung von Widerständen aus der Gasphase.

Infolge steigender Anforderungen für die Kriegsfertigung Erhöhung der Ar­beitszeiten pro Woche bei männlichen Lohnempfängern auf 72 Stunden, bei weiblichen Lohnempfängern auf 71 Stunden, bei Angestellten auf 60 Stun­den.

 

1945
Durch Luftangriffe Zerstörung des Elektrowerkes, des Verwaltungsgebäu­des und der Schraubenfabrik.

 

1946
Im April Wiederaufnahme der Ferti­gung von Widerständen, im Juli Dreh­kondensatoren, im September Elektro­lytkondensatoren.

 

1948
Nach der Währungsreform: Neben der bisherigen Fertigung von Roll­block-, Becher-, Motor-, Elektrolyt-, Drehkondensatoren, Potentiometern, Widerständen, Wellenschaltern, Zer­hackern, Steckern und Anschlussklem­men werden neu in das Fertigungs­programm aufgenommen Keramik-, Leuchtstoffröhrenkondensatoren, Heißleiter, Pendelwinker sowie Kon­densatoren mit Polystyrol-Folien als Dielektrikum.

 

1949
Einführung des UKW-Rundfunks. NSF nimmt die Fertigung auf von Halbleiterwiderständen mit negativem Temperaturkoeffizienten auf Ferrit­ und Titanit-Basis (NTC-Widerstand).

 

 

 

1951

Gründung einer Fabrik in Zeil (Main) für die Fertigung von Keramikkon­densatoren ( Abb.), später Keramikkondensatoren von NSF (1951) auch Drehwiderständen, Schraubtrim­mern,  Einstellreglern.

Beginn der Trommelkanalschalter-Ent­wicklung auf der Basis des 12-Segment­Trommelkanalschalters von Standard Colsman.


1954
Erstellung neuer Formiermaschinen eigener Konstruktion von 200 bis 400 kW pro Einheit. Vakuumimprä­gnierung.

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50 Jahre NSF als Hersteller elektrischer Bauelemente -Teil 2 
14.Aug.04 00:07

Iven Müller (D)
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Iven Müller

 

 

1956
Kauf einer Fabrik in Gräfenberg für die Produktion von Druck- und Schiebetasten.



 

1958
Erster NSF-Trommelkanalschalter mit AFC (- Abb.) und erster europäischer UHF-Tuner mit Spanngitterröhre PC 86, der in Großserie hergestellt wurde.

 

1959

NSF beginnt mit der Produktion von Tantalkondensatoren. Tantalsinter­körper mit festen Elektrolyten aus Mangandioxyd. Tantal-Körper wer­den noch bezogen.

Trommelkanalschalter, Type 116, der den neuen Störstrahlbestimmungen entsprach.

 

18.3.1959
Errichtung der Fabrik in Ingolstadt für die Fertigung von VHF- und UHF-Schaltern für Fernsehgeräte so­wie von Drehkondensatoren und ge­druckten Schaltungen.

 

1960
Der UHF-Konverter, Type 129, kam gleichzeitig mit der Einführung des Zweiten Deutschen Fernsehens. Vollautomatische Fertigungsstraßen für Widerstände in Nürnberg.

 

1961
Erster deutscher Induktiv-VHF-Kanal­wähler, Type 128, der die Tasten­betätigung von Fernsehgeräten in Deutschland ermöglichte.

 

1962
Einführung der Tastenabstimmung bei deutschen Fernsehgeräten durch NSF.

 

1963
Neue Formierverfahren werden mit neuen Maschinen möglich. Mögliche Tagesproduktion bis 3500 Coulomb (Farad x Volt). Fernseh-Kondensato­ren 100 p, F 600 V.

 


 

1964
Beginn der Serienfertigung der Z­Taste, Type 152 ( Abb.), mit All­bandwähler, der in größter euro­päischer Stückzahl bis 1973 gefertigt wurde.

 

1965
Neuartige billige Durchführungsfilter höchster Dämpfung für Tuner. Kon­densatoren aus Massen e 10.000. Neuartige Brennöfen mit senkrechtem Durchlauf werden bei NSF zur energiesparenden Fertigung eingesetzt.

 

1.1.1967
Neue Firmenbezeichnung:

"ALLGEMEINE ELEKTRICITÄTSGESELLSCHAFT AEG-TELEFUNKEN - FACHBEREICH BAUTEILE NSF".

 

1967
Imprägnierung der Kondensatoren mit automatisch gesteuerten Zentri­fugen. Weitestgehende Automatisie­rung der Montage bei NSF.

 

1968

Einführung der "Dampfpyrolyse" zur Erzeugung von hartem und fein­körnigem Mangandioxyd.

 

1969

Fertigungsbeginn des "Varituner", Type 162.

 

9.6.1969

Betriebsaufnahme von NSF in Steyr (Oberösterreich).

 

 

1972

Automatisierung der Herstellung von Tantal-Tropfen­Kondensatoren.

Serienbeginn des Elektronischen Pro­grammspeichers (EPS) für Sensorbe­tätigung von Fernsehgeräten ( Abb.).

 

 

1973

Der Flachtuner, Type 176, beginnt die Ablösung des bekannten Vari­tuners, Type 162.



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aus einer Werbeschrift der NSF zur Funkausstellung 1973

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