50 Jahre NSF als Hersteller elektrischer Bauelemente
50 Jahre NSF als Hersteller elektrischer Bauelemente
1.10.1889
Gründung der ersten Schraubenfabrik in Bayern durch Carl Göbel und Johann Schoter unter der Firma „Göbel & Schoter" in Nürnberg, Fürther Straße.
1897 Ferdinand Braun ( Abb.) erfindet die nach ihm benannte Kathodenstrahlröhre (Kathodenstrahl-Oszillograph).
7.4.1897
Gründung der Gesellschaft ,.Nürnberger Schraubenfabrik und Facondreherei Carl Göbel Gesellschaft mit beschränkter Haftung" in Nürnberg. Fertigungsprogramm: Facon- und Drehteile ( Abb.)
Aus dem Fertigungsprogramm von NSF (1897)
12.2-1899
Carl Göbel scheidet aus der Gesellschaft aus. Änderung der Firma in „Nürnberger Schraubenfabrik und Facondreherei GmbH".
1914-1918
Umstellung des Fertigungsprogramms auf staatlichen Bedarf:
Erzeugung von Munitionsteilen und Flugzeugzubehör.
15. 10. 1923
Staatssekretär Dr. Bredow ( Abb.), der „Vater des Rundfunks", eröffnet den Rundfunk in Deutschland auf einer Pressekonferenz.
1933
Zur Funkausstellung 1933 wird der Volksempfänger VE 301 (, Abb.) als Gemeinschaftserzeugnis der deutschen Rundfunkindustrie herausgebracht.
Beginn der Entwicklung und Herstellung von Radiozubehörteilen bei NSF. Erzeugnisse von NSF: Detektoren (,Abb.), Bananenstecker, bei denen je zwei abgewinkelte Federn aufgenietet sind, Skalenscheiben ( Abb.).
Detektor von NSF (1923)
1923
Skalenscheibe von NSF (1923)
1926
Die Deutsche Post beginnt mit Fernsehversuchen.
1927
Wegen der Ausweitung der Fertigung von Radiozubehörteilen Verlegung dieses Fabrikationszweiges von NSF in die Obere Kanalstraße in Nürnberg.
1928
Widerstände werden bei NSF aus Suspensionen von Ruß, Graphit, mit Lackbindemitteln auf keramischen Stäben erstellt. Einsatz von Kolloidmühlen zur besten Homogenisierung.
1932
Gründung der „British NSF" in Croydon bei London.
Fertigung von Teilen für den Rundfunkgerätebau.
Drahtgewickelter Widerstand von NSF (1930)
1933
Zur Funkausstellung 1933 wird der Volksempfänger VE301 ( Abb. ) als Gemeinschaftserzeugnis der deutschen Industrie herausgebracht.
1936
Bei den Olympischen Spielen in Berlin Großeinsatz des Fernsehens und der elektroakustischen Anlagen. In 16 Tagen werden 369 Funkübertragungen nach dem europäischen Ausland und 794 nach Übersee vorgenommen.
Bei NSF Beginn der Produktion von Elektrolytkondensatoren mit aufgerauhter Oberfläche; fünf- bis zehnfache Volumenkapazität.
NSF-eigenes Verfahren, einziger Hersteller in Deutschland bis Kriegsende.(Abb.)
1938
Das Elektrowerk von NSF befasst sich zum erheblichen Teil mit der Herstellung von Einheitsbauteilen für den deutschen Klein- und Volksempfänger. Bisher 2,5 Millionen Volksempfänger für je 75,- RM verkauft. Deutscher Kleinempfänger (DKE) kostet 35,Reichsmark.
1939
Mit Kriegsbeginn wird die gesamte Fertigung der NSF immer mehr auf Rüstungsfertigung umgestellt.
23.9.1940
Um dem gesamten Fabrikationsprogramm in der Firmenbezeichnung Rechnung zu tragen, Änderung der Firma in „N.S.F. Nürnberger Schraubenfabrik und Elektrowerk GmbH".
1941
Herstellung von 500-V-Elkos für 100° C Dauerbetrieb in kleiner Stückzahl für die Tropen.
1.10.1941
AEG wird Eigentümerin von NSF.
1942
Erzeugung von Widerständen aus der Gasphase.
Infolge steigender Anforderungen für die Kriegsfertigung Erhöhung der Arbeitszeiten pro Woche bei männlichen Lohnempfängern auf 72 Stunden, bei weiblichen Lohnempfängern auf 71 Stunden, bei Angestellten auf 60 Stunden.
1945
Durch Luftangriffe Zerstörung des Elektrowerkes, des Verwaltungsgebäudes und der Schraubenfabrik.
1946
Im April Wiederaufnahme der Fertigung von Widerständen, im Juli Drehkondensatoren, im September Elektrolytkondensatoren.
1948
Nach der Währungsreform: Neben der bisherigen Fertigung von Rollblock-, Becher-, Motor-, Elektrolyt-, Drehkondensatoren, Potentiometern, Widerständen, Wellenschaltern, Zerhackern, Steckern und Anschlussklemmen werden neu in das Fertigungsprogramm aufgenommen Keramik-, Leuchtstoffröhrenkondensatoren, Heißleiter, Pendelwinker sowie Kondensatoren mit Polystyrol-Folien als Dielektrikum.
1949
Einführung des UKW-Rundfunks. NSF nimmt die Fertigung auf von Halbleiterwiderständen mit negativem Temperaturkoeffizienten auf Ferrit und Titanit-Basis (NTC-Widerstand).
1951
Gründung einer Fabrik in Zeil (Main) für die Fertigung von Keramikkondensatoren ( Abb.), später Keramikkondensatoren von NSF (1951) auch Drehwiderständen, Schraubtrimmern, Einstellreglern.
Beginn der Trommelkanalschalter-Entwicklung auf der Basis des 12-SegmentTrommelkanalschalters von Standard Colsman.
1954
Erstellung neuer Formiermaschinen eigener Konstruktion von 200 bis 400 kW pro Einheit. Vakuumimprägnierung.
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50 Jahre NSF als Hersteller elektrischer Bauelemente -Teil 2
Kauf einer Fabrik in Gräfenberg für die Produktion von Druck- und Schiebetasten.
1958
Erster NSF-Trommelkanalschalter mit AFC (- Abb.) und erster europäischer UHF-Tuner mit Spanngitterröhre PC 86, der in Großserie hergestellt wurde.
1959
NSF beginnt mit der Produktion von Tantalkondensatoren. Tantalsinterkörper mit festen Elektrolyten aus Mangandioxyd. Tantal-Körper werden noch bezogen.
Trommelkanalschalter, Type 116, der den neuen Störstrahlbestimmungen entsprach.
18.3.1959
Errichtung der Fabrik in Ingolstadt für die Fertigung von VHF- und UHF-Schaltern für Fernsehgeräte sowie von Drehkondensatoren und gedruckten Schaltungen.
1960
Der UHF-Konverter, Type 129, kam gleichzeitig mit der Einführung des Zweiten Deutschen Fernsehens. Vollautomatische Fertigungsstraßen für Widerstände in Nürnberg.
1961
Erster deutscher Induktiv-VHF-Kanalwähler, Type 128, der die Tastenbetätigung von Fernsehgeräten in Deutschland ermöglichte.
1962
Einführung der Tastenabstimmung bei deutschen Fernsehgeräten durch NSF.
1963
Neue Formierverfahren werden mit neuen Maschinen möglich. Mögliche Tagesproduktion bis 3500 Coulomb (Farad x Volt). Fernseh-Kondensatoren 100 p, F 600 V.
1964
Beginn der Serienfertigung der ZTaste, Type 152 ( Abb.), mit Allbandwähler, der in größter europäischer Stückzahl bis 1973 gefertigt wurde.
1965
Neuartige billige Durchführungsfilter höchster Dämpfung für Tuner. Kondensatoren aus Massen e 10.000. Neuartige Brennöfen mit senkrechtem Durchlauf werden bei NSF zur energiesparenden Fertigung eingesetzt.
1.1.1967
Neue Firmenbezeichnung:
"ALLGEMEINE ELEKTRICITÄTSGESELLSCHAFT AEG-TELEFUNKEN - FACHBEREICH BAUTEILE NSF".
1967
Imprägnierung der Kondensatoren mit automatisch gesteuerten Zentrifugen. Weitestgehende Automatisierung der Montage bei NSF.
1968
Einführung der "Dampfpyrolyse" zur Erzeugung von hartem und feinkörnigem Mangandioxyd.
1969
Fertigungsbeginn des "Varituner", Type 162.
9.6.1969
Betriebsaufnahme von NSF in Steyr (Oberösterreich).
1972
Automatisierung der Herstellung von Tantal-TropfenKondensatoren.
Serienbeginn des Elektronischen Programmspeichers (EPS) für Sensorbetätigung von Fernsehgeräten ( Abb.).
1973
Der Flachtuner, Type 176, beginnt die Ablösung des bekannten Varituners, Type 162.
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aus einer Werbeschrift der NSF zur Funkausstellung 1973
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