6N6G (6N6G) Erklärungsbedarf - wer spielt den Detektiv?
6N6G (6N6G) Erklärungsbedarf - wer spielt den Detektiv?
Liebe Röhrenspezialisten
Per Zufall bin ich auf diese Röhre 6N6G gestossen.
Wolfgang Bauer hatte netterweise die Sockelbelegung ab einem Datenblatt hochgeladen. Diese stimmt auch sinngemäss mit dem Datenblatt-Sockelbild von mutmasslich Sylvania überein, das Peter Hoddow hochgeladen hatte:
Beide zeigen bei der Vorröhre des Gitterfolgers ein doppeltes, miteinander verbundenes Gitter (auch die 6N6).
In den Schaltungen ist jeweils eine Doppel-Triode gezeichnet (siehe auch 6B5, was ja auch in etwa der Wirkung entspricht - "man musste wohl "verdichtet" steuern" war da meine unfachmännische rasche Vermutung, denn Stromverstärkung findet statt.
Dummerweise ist auch die Input-Triode rechts statt links, doch ist dies nicht von Belang. Zusätzlich ist aber auch die "Input-Anode" dicker gezeichnet als die eigentliche Leistungsanode. Das hatte Konrad bemerkt.
Haben Sie per Zufall eine Erklärung für dieses "doppelte Gitter" oder finden Sie eine bessere Zeichnung?
Don Black schreibt in Antiqueradios im Forum:
"These directly coupled triode output tubes use a low mu triode such as used in class B output stages. These tubes often have two grids (tetrode) with the grids connected together forming the control grid. With zero grid voltage (equivalent to zero screen grid voltage) they only draw a small current and have to be driven positive to conduct properly. The old 59 output pentode had each grid connection available and could be used as a conventional class A pentode, triode with all grids tied to plate or low mu triode for class B output by tying grids 1 &2 together as control grid and grid 3 to the plate. When a tube is operated with positive grid voltage it draws grid current and the driving circuit must be able to provide for it. Usually it's driven by a transformer from a tube that can provide the necessary power. In the case of the 25AC5 and its 6 volt equivalent 6AC5 the driving power is provided by a cathode follower triode (76) directly coupled to the grid. Later versions (6B5 and the octal version 6N6G) combined the driver triode inside the one tube. These had similar characteristics to the 42 & 6F6 except they didn't need a cathode bias resistor. They can be substituted by adding or removing the resistor as required. The triode version actually has lower distortion rating than the pentode (4% for 6N6G at 4 watts versus 10% for 6F6 at 3.4 watts). From memory the first version of direct triode was made by Speed in 1930/31 but wasn't a success until the later types were refined.
Don Black."
Wer von Euch kann den Detektiv spielen?
Eine Entwicklungsgeschichte dazu steht in "Radios von gestern" auf Seite 236 bzw. in diesem Link dazu. Die Story beginnt eigentlich 1930 mit dem direkt gekoppelten Verstärkerprinzip von Loftin White.
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Wer macht die Analysen?
Schön wäre es, wenn jemand wie Wolfgang Holtmann das "Drum herum" der ganzen Schaltungsgeschichte analysieren und ausbreiten würde, also die Vorteile und Nachteile der damaligen Schaltung, wie hat sie funktioniert, sowie dass beim Vorgänger die Anodenspannung sehr hoch sein musste etc. Die Schaltung wurde z.B. auch im Gegentaktbetrieb verwendet.
Ich fand es nur ein spannendes Feld für jemand, der spezielle Schaltungen sucht und Erklärungen darüber abgeben kann, die in die Tiefe gehen.
PS:
Am 22.11.07 habe ich Fehler bereinigt und dem Thread das Wesentliche belassen.
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Liebe Röhrenfreunde, lieber Ernst.
Ich sehe meinen Namen erwähnt und da hast Du mich schon richtig eingeschätzt:
nicht alltägliche Röhren -wie die 6N6G- reizen mich schon!
Daher war bei Erscheinen des Aufrufs mein erster Gedanke: wenn ich die Röhre besitze, mach' ich was, etwa so wie bei der Wunderlich-Röhre. Aber, leider Fehlanzeige und ohne praktische Versuche, Erprobungen (mit Oszillogrammen und anderen Messdaten), bin ich wie ein Fisch auf dem Trockenen!
Ich will gerne auf dem kommenden Amateurfunkflohmarkt in Dortmund (1. Dez.) nach diesem Typ suchen. Sollte ich Glück haben -und in der Zwischenzeit die Fragen zur Röhre offen bleiben- werde ich mich in diesen Röhrentyp "vertiefen". Bis dahin.
MfG
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ich hatte bisher leider keine Zeit, u. A. wegen der AMTEC hier bei uns; werde mich daher etwas später zu den "Darlington"- Röhren wie 6N6G und 6B5 näher äußern. Bis dahin bitte ich noch um etwas Geduld.
M. f. G. J. R.
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Zur besseren Übersicht habe ich das Sockelschaltbild umgezeichnet um die Funktion übersichtlicher zu gestalten.
Aus obiger Schaltung ist zu erkennen, dass das Vorsystem als normale Triode mit internem Katodenwiderstand arbeitet und das Gitter des Vorsystems somit negativ zu Katode wird. Die beiden Gitter des Powersystems sind direkt mit der Katode des Vorsystems verbunden und müssen daher positiv zur Powerkatode sein und somit Gitterstrom ziehen.
Herr Roschy wird sicher noch genaueres über die Funktionsweise sagen können.
Dietrich Grötzer
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6N6G
Ein DANKESCHÖN an Herrn Roschy für die ausführliche und informative Abhandlung über Klasse-B-, Zero-Bias- und Triple-Twin-Röhren.
Ich habe mit einer PCL86 Versuche gemacht und diese wie die 6N6G geschaltet. Mit der dafür gar nicht konzipierten Röhre habe ich annähernd ähnliche Ergebnisse erzielt.
MfG Dietrich Grötzer
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Danke, neue Type erstellt
Bin ich froh, dass mir diese 6N6G so aufgefallen ist und Ihr Euch gerade "ins Zeug gelegt" habt.
Danke für Deinen Vorschlag. Ich habe nun diese weitere Type einer Tetrode angelegt, wobei wir immer noch Namen ändern können. Vor allem fehlen noch die Bezeichnungen der lateinischen Sprachen.
Die besagten Röhren und ihre Verwandten habe ich umgetauft. Dabei ist mir aufgefallen, dass noch nahezu 80 Röhren in diesem Sammelbecken schlummern, die einer definitiven Einteilung harren.
Auch ist mir bei der RK59 ein Widerspruch aufgefallen: Das Datenblatt nennt sie RK-59 - und ich vermute dieses Problem trifft noch auf weitere Röhren zu. Kannst Du das richten bitte? Es gibt nämlich da auch Röhren, die z.B. typische Beam-Power-Endröhren sind - und doch wurde Ihnen die Sockelschaltung einer Pentode verpasst - oder sie sind im falschen Typ gelandet.
Ich würde es gerne sehen, wenn Wolfgang Holtmann das Thema hier noch vertiefen würde und andere mehr diese generellen Probleme anpacken würden. Wir wissen, dass Wolfgang sich da so richtig mit Experimenten festbeissen wird und uns die offenen Fragen vobildlich klären wird. Es ist besser, wenn wir nicht Mehrfacharbeit leisten, wenn jemand etwas übernommen hat, sondern ihm evtl. zudienen - und wir andere Aufgaben anpacken, wo vielleicht noch mehr spannende Aufgaben daraus resultieren.
Trotzdem vielen Dank für die Arbeiten, die doch eine wertvolle Vorarbeit für Wolfgang bilden und uns interessante Informationen vermitteln. So vor allem das neue Sockelschaltbild von Herrn Grötzer, der Hinweis auf die Darlington-Schaltung und die schönen allgemeineren Ausführungen von Jacob.
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Mehr über die 6N6, die 6B5 und die 2B6
Die 6N6 ist die 6B5, aber mit Oktalsockel. Es sind spezielle Röhren. Hier was Paul BERCHE in 1937 schrieb in dem Buch " Pratique et Théorie de la TSF"
Heute habe Ich es aufgeladen für die 6B5:
http://www.radiomuseum.org/forum/6b5_6b5_extrait_du_livre_de_paul_berche_1937.html
Man versteht es besser wenn liest über die vorherrige 2B6:
http://www.radiomuseum.org/forum/2b6_2b6_extrait_du_livre_de_paul_berche.html
Ich hoffe, das kann helfen,
Christian
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