Eagle Gesellschaft für Radiobedarf

ID: 251262
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Eagle Gesellschaft für Radiobedarf 
07.Apr.11 13:29
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Thomas Lebeth (A)
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Thomas Lebeth

EAGLE LogoIm Oktober 1925 entsteht die Eagle Gesellschaft für Radiobedarf, Wien VIII, Piaristengasse 17 als offene Handelsgesellschaft (OHG). Gesellschafter sind A. Jacobi und Z. Dezsö [1].
Ein Katalog um ca. 1925 zeigt „EAGLE Hochvakuumröhren“ Typen Th 5, Fr 12, Dw 15, He 6, La 204 mit charakteristischen Daten und Abbildungen [2].

EAGLE Dw15

Diese Röhren sind bereits Dunkelstrahler, und für verschiede Einsatzzwecke vorgesehen. Die Th 5 ist eine Universalröhre, die Fr 12 ist speziell für Hochfrequenzverstärkung ausgelegt, und besitzt daher einen sehr kleinen Durchgriff. Bei der Dw 15 handelt es sich um eine Sparröhre mit kleinem Heizleistungsbedarf für portable Amateurgeräte, und die He 6 besitzt neben kleinem Heizleistungsbedarf auch eine große Steilheit. Schließlich ist die Type La 204 für Lautsprecherempfang vorgesehen. Um 1926 werden auch die Typen Na 4, Re 3, La 204c, La 306, La 306c, La 430, La 430c, La 430M, A 206 und La 230 beworben.

EAGLE La204

Im Jahr 1929 wird im Radiokatalog von Eugen Goldschmied für eine Vielzahl von Eagle-Röhren geworben. Darunter befinden sich Batterieröhren für 2 V, 4 V und 6 V Heizspannung sowie erstmals auch indirekt geheizte Röhren für Vollnetzbetrieb (WG41, WG42, WG43). Weiters werden auch Netzgleichrichter wie die Typen FR1, FR2 und FD2 angeboten.[3]
Im März 1930 erfolgt die Umwandlung des Firmenwortlauts in Eagle Radioröhrenfabrik, wobei von der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie festgestellt wird, dass eine fabrikmäßige Erzeugung von ca. 80.000 bis 100.000 Radioröhren jährlich erfolgt. Weiters scheidet Z. Jacobi aus dem Unternehmen aus und Dr. M. Bergler nimmt seine Stelle ein [1].
Eine Röhrenliste aus dem Jahre 1931 zeigt Batterieröhren für Heizung mit 2 V oder 4 V, weiters Wechselstromröhren für 4 V und auch für 1 V Trans-formatorspannung (Kurzfadenröhren) [4]. Ebenso werden Endröhren für Kraftverstärker, Gleichrichterröhren (Hochvakuum bzw. gasgefüllt) und letzt-endlich auch noch Gleichstrom-Serienröhren angeboten. Bemerkenswert ist, dass keine Schirmgitterröhren oder Pentoden angeboten werden. Es befinden sich lediglich Trioden bzw. Gleichrichter im Programm.
Als Nachtrag zur Preisliste 1931 erscheinen dann HF-Schirmgitterröhren zur Ergänzung der 4 V Batterieröhren, 4 V Wechselstromröhren und der 100 mA Gleichstromröhrenserie. Weiters erscheint eine direkt geheizte Endpentode vergleichbar mit der B443 von Philips [5].

EAGLE, Schirmgitterröhren und Pentoden


Ein weiterer Röhrenkatalog von 1932 führt auch eine HF-Schirmgitterröhre zur Heizung aus einem einzelligen Akkumulator (2 V). Die 1 V Kurzfadenröhrenserie wird 1932 nicht mehr im Katalog geführt [5].
Im April 1933 wird auf Antrag von Gläubigern über das Unternehmen der Konkurs eröffnet. Die Firma wird im Oktober 1933 handelsgerichtlich gelöscht.


Quellen:
[1] WStLA : HGA Reg. A 52/240a, Eagle Gesellschaft für Radiobedarf A. Jacobi und Z. Deszö
[2] EAGLE Hochvakuumröhren : Röhrenprospekt. Wien : Fr. J. Fasching, ca.1925
[3] Goldschmied, Eugen : Radio ABC, Radio-Katalog 1929/30 : Wien, 1929
[4] EAGLE Preisliste 1931 : „Phoebus“ Elektrovertrieb Kurt Hahn : Wien, 1931
[5] EAGLE Radio 1932 : Röhrenliste mit Ergänzungsblatt zu Preisliste 1931 : Wien, 1932

Dieser Artikel erschien ursprünglich im Mai 2010 in der österreichischen Sammlerzeitschrift. Information über die Zeitschrift 'RADIOBOTE' sowie die Bezugsquelle finden sich unter folgendem Link: Radiobote

 

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