graetz: 47W - noch 2 offene Fragen

ID: 34307
Dieser Artikel betrifft das Modell: 47W (Graetz Radio, Berlin Treptow SO36, Vorkrieg)

graetz: 47W - noch 2 offene Fragen 
03.Oct.04 11:21
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Jens Dehne (D)
Redakteur
Beiträge: 659
Anzahl Danke: 7

 

Hallo Radiofreunde,

nach der "Vergangenheitsbewältigung" an meinem Zweikreiser "Graetz 47W" bleiben mir zwei offene Fragen:

  1. Bei welchen Frequenzen wird der Gleichlauf abgeglichen?
  2. Ein Einstellregler (R7, 20 Ohm) ist von der Rückseite zugänglich. Dieser liegt mit C8, 50 nF in Reihe zwischen den verbundenen Schirmgittern der AH1 und AF3 und Masse. Was bewirkt dieser?

Leider fehlt mir die Rückwand zu diesem Gerät und damit auch ein Hinweis.

Hier der Schaltungsauszug und in der Anlage die Verkaufsargumente aus dem Jahre 1938.



Viele Grüße aus Erfurt

Jens Dehne

Anlagen:

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Antworten zum Graetz 47W 
03.Oct.04 21:43

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
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Anzahl Danke: 5
Hans M. Knoll

Hallo Herr Dehne,

im Thread http://www.radiomuseum.org/dsp_forum_post.cfm?thread_id=27928#post28567

hat Herr Siegmund auf meine Anregung hin, freundlicherweise die Funkschau Abgleichtabellen hochgeladen.
Dort finden Sie sicher was Sie suchen. Bei Geradeaus Empfaengern ist das viel einfacher und unkritischer als bei Supern.

Der Regler in der Schaltung,  ist fuer meine Schaltungskenntnisse die ( eine) Rueckkopplung.
Gruesse nach Erfurt von Hans M. Knoll


Nachtrag: Herr Dirk Becker hat mir soeben via Mail mitgeteilt dass die Abgleichtabellen durch Ihn und Herrn Wolfgang Siegmund digitalisiert wurden. Die Funkschau hat das O.K. zum Veröffentlichen  gegeben. In absehbarer Zeit wird das ganze unter TEXTE hier im Radio -Museum.org erscheinen. 

Ich moechte allen ernsthaft am Abgleich  von Radios interessierten Personen, besonders dann wenn es keine Firmenangaben gibt, empfehlen sich dieses Standardwerk "reinzuziehen".
In den Jahren 1949 / 50 hat sogar der Laborleiter bei GRUNDIG [hinter unserem Ruecken ;-) ]  damit gearbeitet.

Hans M. Knoll


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Funkschau Abgleichtabellen 
04.Oct.04 20:46

Dirk Becker (D)
Beiträge: 289
Anzahl Danke: 7
Dirk Becker

siehe auch
http://www.radiomuseum.org/dsp_forum_post.cfm?thread_id=34405

Gruß

Dirk Becker

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Abgleich und Regelungen 
06.Oct.04 18:57

Jens Dehne (D)
Redakteur
Beiträge: 659
Anzahl Danke: 7

  Hallo Herr Knoll,

Jetzt habe ich mir diese vorzüglichen Listen erst einmal "reingezogen"; konnte mich noch daran erinnern, dieses gelesen zu haben aber wo?

Also vielen Dank, auch an alle, die sich Gedanken zu diesem Thema gemacht haben!

Nun zu diesem Regler, welcher in der Ersatzteilliste "Selektionsregler" genannt wird:

Frage: Hat jemand dieses Gerät mit Rückwand? Wie ist dieser Regler dort bezeichnet?

Da die Einstellung des R7 mit Schraubendreher (Schlitz) erfolgt, wird er wohl keine besondere Bedeutung haben. Bei meinem Gerät tut sich jedenfalls nichts hörbar. Musste leider meinen "Spezial-Arbeitsplatz" erst einmal räumen, da "wichtige Kundengeräte" diesen Platz auch noch beanspruchten.

Bei Gelegenheit "vermesse" ich den 47W noch mal und stelle das Ergebnis hier ein.

Fröhliches Radiohören und Grüße aus Erfurt

Jens Dehne

 

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Zweifel! 
06.Oct.04 20:25

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
Beiträge: 2164
Anzahl Danke: 7
Hans M. Knoll

Hallo Herr Dehne/ Forum:

Ich habe den Dialog hierzu abgebrochen.
Irgendwie war ich da  in der falschen Vorstellung.


Herr Erb sagt dazu: Wenn jemand als Fragesteller oder Erstposter in ein Board schreibt,
das "Antworten" nur für den Erstautor und die Redaktoren erlaubt,
dann ist es dem Erstposter wichtig, eine fachlich einwandfreie Antwort zu erhalten.

Wenn er hingegen ins "Talk" schreibt erwartet er, dass jedermann antworten kann
und dass das nur von Mitgliedern einsehbar ist. Die fachliche Richtigkeit spielt
dann weniger eine Rolle als eine möglichst grosse Zahl von Antworten.


MfG  Knoll

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Selektionsregler 
23.Oct.06 20:28

Henning Oelkers (D)
Redakteur
Beiträge: 604
Anzahl Danke: 6
Henning Oelkers

Hallo, Herr Dehne,

der Regler an der Rückseite ( 20Ohm Poti ) ist als "Selektionsregler" bezeichnet. Da in den Geräteangaben variable Bandbreite vermerkt ist, wird es das sein.

Derzeit stehe ich am Anfang einer Reparatur / Restauration dieses Gerätes, und mich würde die Einschätzung der Brauchbarkeit des Gerätes unter heutigen Empfangsbedingungen interessieren.

Das Gerät gehört einem Arbeitskollegen aus Weissenborn / Thüringen.

Danke!

Mit freundlichen Grüßen aus Berrlin,

 

Henning Oelkers 

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23.Oct.06 20:59

Jens Dehne (D)
Redakteur
Beiträge: 659
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Hallo Herr Oelkers,

 

danke für die Info!

 

Diese kleine „Herausforderung“ liegt ja schon wieder 2 Jahre zurück, so schnell vergeht die Zeit.

Ist aber nicht vergessen, war ja vorgemerkt...

 

Mein Gerät überraschte mich nach der Reparatur mit sehr guten Empfangsleistungen, allerdings erinnere ich mich, dass ich beim Drehen des Reglers keinen Unterschied hören konnte. Das störte mich.

Zur Zeit ist das Gerät „geparkt“, ich habe mich im Detail bisher nicht weiter damit befasst, wegen vieler anderer Aufgaben. Seinerzeit war ich der Meinung, dass entweder der neu eingebaute Kondensator 50nF am Poti zu gut ist (induktionsarm) oder ein Problem der Röhren, welche ich leider nicht Prüfen kann, vorliegt.

 

Bei passender Gelegenheit kümmere ich mich nochmals um die mir recht ungewöhnliche Rückkopplungsschaltung und berichte natürlich.

 

Schöne Grüße aus Erfurt!

Jens Dehne

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Reparaturbericht / Empfangsverhalten 
28.Dec.06 13:52

Henning Oelkers (D)
Redakteur
Beiträge: 604
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Henning Oelkers

Hallo, in die Runde,

das Gerät ist jetzt insoweit feriggestellt. Fast sämtliche Teerkondensatoren wurden ersetzt, ebenso Ladeelko und Siebelko. Das Chassis hatte offenbar irgendjemand eingeölt. Die dicke Öl-staubschicht wurde entfernt, der Skalenhintergrund gereinigt.   Die AZ1 war "lahm", es reichte nur für 170V Anodenspannung. Anstelle der AL4 war nachträglich eine Röhre mit Oktalsockel auf Adapter eingebaut, dazu ein Heiztrafo, der die Heizspannung von 4Volt auf 6,3Volt heraufsetzt.

Die Beschriftung dieser Oktalröhre ist nicht mehr lesbar. Der Anodenstrom war gegenüber einer neuen AL4 ca doppelt so hoch.

Das Gerät zeigt jetzt ( mit neuer AZ1 und AL4 )ein etwas eigenartiges Empfangsverhalten: unabhängig vom Selektionsregler ist im höheren MW Bereich die Rückkopplung zu stark, das Gerät schwingt. Sobald ein ( auch schwächerer ) Sender angesteuert wird, hört man ein Pfeifen, dessen Frequenz abnimmt, je näher man dem Sender kommt. Bei genauer Einstellung "rastet" das Gerät auf den Sender ein, und empfängt recht ordentlich.

Folgende Fragen habe ich jetzt:

- Welche Ersatzröhre könnte eingebaut gewesen sein?

- Ist das beschriebene Empfangsverhalten normal, oder deutet es auf einen noch vorhanden Fehler hin?

Danke schonmal für alle Antworten,

mit freundlichen Grüßen aus Berlin,

Henning Oelkers

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