Heathkit IP-20: Reparaturbericht

ID: 316556
Heathkit IP-20: Reparaturbericht 
01.Apr.13 18:15
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Marc Gianella (CH)
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Das Gerät wird mittels Regeltrenntrafo langsam über 4 Stunden hochgefahren. Danach funktioniert alles einigermassen, aber der Stopfen vom Becherelko C8-9-10 (100 µF + 2 x 47 µF / 200 V) für die Referenzspannungen leckt. Er wird unten knapp oberhalb des Stopfens sauber aufgesägt und erhält 4 radiale Elko à 47 µF 250 V, davon zwei parallel geschaltet.
Bei der Inbetriebnahme zeigt sich, dass die Gleichrichtdiode D8 beschädigt wurde, vermutlich durch zu starke Erwärmung beim Auslöten. In der Folge erwärmt sich der neu befüllte Becherelko leicht. Als Ersatz wird eine 1N4003 eingesetzt und danach die Elkos noch auf Schluss, Leckstrom und Kapazität geprüft, bevor der Becher auf den Sockel gelötet wird (Link Aluminium löten). Sie haben die kurzzeitige Beaufschlagung mit 170 V Wechselspannung heil überstanden.
Nach erneuter Inbetriebnahme zeigt das Instrument nur bis zum 20 Volt Bereich an. Zuerst werden die normalen Kontaktprobleme vermutet und alle Schaltkontakte nochmals gereinigt. Nachdem das nicht hilft, wird die Sektion mit den Teilerwiderständen für das Instrument genauer untersucht und als Ursache die abgefallene Kontaktzunge 2 am Drehschalter VR-1R festgestellt. 
Aus einem kurzen Stück 0.5 mm Federstahldraht wird durch drei Abbüge ein Ersatzteil hergestellt und in die Rohrniete der abgfallenen Zunge gelötet: Der Draht wird an der zu lötenden Stelle angefeilt und mit etwas Zinn benetzt. Dann wird das Loch der Niete mit Zinn gefüllt. Jetzt kann der Ersatzkontakt mit der Pinzette ausgerichtet und gleichzeitig in die Niete gelötet werden. Die Anpresskraft stellt sich selbst ein, wenn der Schleifring während dem Lötvorgang nicht in Stellung Kontaktgabe steht.

Reparierte Kontaktzunge
 

Endlich kann der Abgleich nach Vorschrift erfolgen. Entsprechende Dokumente sind im www häufig und leicht zu finden.
Aus Interesse wird die Stromverstärkung des eher unbekannten Treibertransistors X3 (R265A im Gehäuse TO-102) getestet. Sie beträgt nur gut 25. Da alle Transistoren in Fassungen gesteckt sind, können Alternativen schnell geprüft werden: In meinem Fall leistet ein 2N1997 im Gehäuse TO-5 mit Kühlstern genau so gute Dienste.
 

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