lorenz: NETV429W (NETV 429 W); Völkerbund 2
lorenz: NETV429W (NETV 429 W); Völkerbund 2
Hallo wertes Forum,
seit Jahren habe ich einen Lorenz Völkerbund zwei in meiner Sammlung.Das Blechgehäuse wurde zwar mal fachmännisch lackiert. Ich hoffe, dass die Farbgebung passt. Aber ich vermute, dass das Gerät mal jemandem aus dem Regal o. Ä. gefallen war. Die Rechte Gehäuseseite war völlig verbeult und der Bakelitdeckel ging nicht mehr drauf. Jetzt habe ich vor einiger Zeit damit begonnen, das Gerät zu restaurieren. U. a. wurde der Riesige Kondensatorblock neu befüllt. Das ist ja bei diesen Geräten fast schon der Schlüssel zur Funktion des Gerätes. Da ich den Lack beim Ausbeulen nicht beschädigen wollte, habe ich das Blechgehäuse auf ein Brett gelegt und mit dem Hammer vorsichtig die Beulen begradigt. Der Lack wurde kaum beschädigt, die kleinen Macken wurden mit etwas dunklerem Farbton ausgebessert. So erhielt ich ein recht ordentliches und spielklares Gerät. Wenn da nicht das Loch in der messingfarbenen Frontblede gewesen wäre. Nach dem Begutachten der Angelegten Geräte dieses Typs sah ich, dass über dem Loch eine Zinkabdeckung ist. Nun fiel mir ein, dass unser Mitglied, Herr Walz, solche Blenden nachfertigt. Schon nahm ich Kontakt zu ihm auf - und zu meiner großen Freude hat er mir solch eine Blende nachgefertigt. Aber mit dem Hinweis, dass die Blende an meinem Gerät nicht brüniert wäre. Als ich nun die Blende bekam, merkte ich auch, dass die Blende und die von Herrn Walz gefertigte Blende nicht so recht farblich paßten. Nun befaßte ich mich mit der Frage, was ist brünieren. Nach Suchen im Internet wurde ich fündig. Eine Art Beizen von Messing. Beizen - ja kenne ich von meinen Holzarbeiten, kein Problem, aber bei Metall? Ich fand eine Firma, die dieses Mittel zum Brünieren herstellt. Nun las ich, dass das Metallteil fettbrei sein muß, also habe ich die Blende fettfrei gemacht. Nun merkte ich, der Vorbesitzer hatte die Blende nicht nur blank gemacht, sondern auch mit Mattlack bearbeitet. Dieser mußte vollständig herunter. Hier arbeitete ich mit feiner Stahlwolle. Nun wollte ich endlich brünieren. Das Ergebnis war niederschmetternd. Die Blende wurde nur an einigen Stellen dunkel. Also habe ich kurzerhand die Blende mit Farbabbeizer behandelt, anschließend nochmal mit Stahlwolle und dann nochmal Fettfrei gemacht. Nun trug ich wieder Brüniermittel auf und wartete. Das Ergebnis war überzeugend. Nun wollte ich es dem Vorbesitzer gleichtun und die Belnde mit Mattlack lackieren. Dies hatte zum Ergebnis, dass die Blende aussah, als wäre sie mit brauner Farbe gespritzt. Also wiederholte ich den Vorgang mit dem Blankmachen der Blende. Nochmal Bünieren! Anschließend habe ich die Blende dünn mit Zapponlack bestrichen. Dies, weil ich festgestellt habe, dass die Brünierung nicht sehr abriebfest ist. Heute habe ich die beiden Blenden wieder montiert und ich denke, das Gerät kann sich wieder sehen lassen. Zur Dokumentation nachfolgend zwei Bilder.
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Brünieren
Hallo Herr Peukert,
danke für den interessanten Erfahrungsbericht. Gleichmäßiges brünieren ist nicht einfach, wie Ihre Ausführungen zeigen. Man findet immer wieder bei Geräten blank polierte Blenden, weil die Vorbesitzer glaubten, die schwarze Färbung sei durch den Zahn der Zeit entstanden. Zwei Dinge möchte ich noch anregen:
1) Bezugsquelle der Brünierung ?
2) Ihre Fotos zeigen den Hintergrund scharf, aber leider nicht das Gerät. Achten Sie darauf, daß Ihre Kamera auf das Gerät fokussiert. Können Sie die Bilder erneut einstellen ? Das wäre sehr schön, da ich an dem Ergebnis Ihrer Bemühungen sehr interessiert bin.
Grüsse
Rüdiger Walz
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Hallo,
in diesem Forumsbeitrag habe ich schon einmal meine Erfahrungen zum Brünieren von Buntmetallen mitgeteilt:
Gerald Gauert
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Hallo Radiokollegen und Herr Walz,
ich habe jetzt nochmals ein Bild von meinem Lorenz Völkerbund 2 eingestellt mit der brünierten Skala. Ich hoffe, hier sind die Details besser zu erkennen, als bei meinen beiden ersten Bildern, die ich übrigens gelöscht habe.
Anlagen:- lorenz 1 (44 KB)
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