lumophon: WD361 (WD 361); Reparaturbericht
lumophon: WD361 (WD 361); Reparaturbericht
die heute ausgeführten Arbeiten:
Chassisausbau, Grundreinigung mit Pressluft, Soda-Reiniger, Zahnbürste und Schwämmchen.
Seilführungsröllchen und Drehkondensator wieder gängig gemacht und Lager gefettet. Auflegen eines neuen Skalenseiles.
Austausch sämtlicher Kondensatoren (bei einem Einkreiser sind das ja nur eine Hand voll) und dabei Durchmessen der Widerstände.
Heute nacht läuft das Formieren der beiden Becherelkos:
bei nächster Gelegenheit kümmere ich mich um die Röhren, der P2000 Adapter hat einen zerfransten Lastwiderstand. Die Leitungen zum LS und das Netzkabel müssen noch erneuert werden. Es folgt das Reinigen der Kontakte (Wellenbereichsumschalter, Sicherungshalter, Röhrenfassungen).
Meiner LG muss ich lieb zureden damit sie sich des Lautsprechertuches annimmt.
-- to be continued
Franz-Josef
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Lumophon WD361 Notgerät
bei dem WD361 handelt es sich um ein wunderschönes Beispiel eines Notgerätes der 40er Jahre, das garnicht so häufig ist. Spätere Ausführungen wurden in Bakelit durchgeführt, das man offensichtlich am Anfang bei Lumophon nicht zur Verfügung hatte. Frühere Ausführungen waren aus Blech (gleiche Gehäuseform) und mit Reislack lackiert. Schön ist auch der Adapter für die P2000, der zwei Röhrenfassungen übergreift.
Die Restauration eines solchen Gerätes sollte besonders behutsam durchgeführt werden. Leider hat keiner der anderen Mitglieder das Chassis von unten fotografiert und Sie haben bereits alle Kondensatoren entfernt. Die Dokumentation der verwendeten Materialien ist gerade bei diesen Geräten, die es in vielen Varianten gab interessant, da sie Aufschluß über die Versorgungssituation der damalgen Zeit gibt, natürlich nur, wenn sich das Gerät im Originalzustand befindet.
Werden Sie die alten Kondensatorhüllen wieder neu füllen ? Sie sollten sie zumindest in einem kleinen Beutel dem Gerät beilegen.
Grüsse
Rüiger Walz
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ich kann Sie in allen Punkten beruhigen. Ich habe alles dokumentiert und Bilder der Unterseite hochgeladen. Diese müssen nur noch freigschaltet werden.
Die Originalbauteile verbleiben alle im Gerät. Ich will den Lumophon aber auch alltagstauglich und betriebssicher herrichten und ihn auch effektiv nutzen. Es reizt mich mit dem 3-fach Spulenaggregat zu spielen und herauszufinden was die Wehrmachtsröhren so hergeben.
Ich werde weiter berichten wenn sich was neues ergibt.
Gruß,
Franz-Josef
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Restauration WD361
wunderbar ! Das ist ja bespielhaft. Ich werde gelegendlich mein Gerät aus dem Regal holen, das ich bisher aus Zeitgründen nicht restaurieren konnte und zum Vergleich Fotos machen.
Grüsse
Walz
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- Die Elkos waren nicht mehr wiederzubeleben
- Der Lautsprecher hat anscheinend eine aufgequollene Schwingspule oder Rost im Luftspalt, er ist jedenfalls verklemmt
- der AU ist an der hochohmigsten Seite (P2000-Anschluss) unterbrochen
- Der LS-Stoff ist faul, er dankt jeden vorsichtigen Reinigungsversuch mit neuen Löchern.
- Der Netztrafo hat die Scheunenjahre auch nicht überdauert.
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- Ein separater LS und ein AU der nicht optimal angepasst ist (eigentlich zu niederohmig für die P2000).
- Extern eingespeiste Wechselspannung über einen extra Netztrafo. Der Originaltrafo hat einen Defekt im Bereich der Mittelanzapfung der Anodenwicklung.
Am Spulenaggregat waren Kabelbrüche zu beseitigen.
Zwei Erscheinungen kann ich mir (noch) nicht erklären:
1. Am g1 der Endstufenröhre standen +140V an. Die korrekte Gittervorspannung stellte sich erst ein als ich den 0,9MOhm abhing:
wie kann sich jemals über einen Spannungsteiler 0,9M / 0,5M an 270V eine Spannung von -6V einstellen??
2. Auf dem P2000 Adapter ersetzte ich den defekten Drahtwiderstand durch eine Ersatzschaltung. Setzte ich den Adapter ein bricht die Anodenspannung auf die Hälfte zusammen. Mit hochgelegtem Fusspunkt des Spannungsteilers arbeitet die Endstufe. Ein Querstrom in der Größenordnung 30mA ist aber auch heftig.
Gruß
Franz-Josef
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Zitat:
<<<<
Sie fragen sich beim Lumophon 361W wie aus einer positiven Spannung mit einem 0,9Megohm minus 6 Volt werden sollen?
Anbei eine Skizze aus der eigentlich ersichtlich sein sollte, wie das geht.
Es gibt dort minus 146 Volt und plus 247 v. Dazwischen liegt der Teiler 0,9 und 0,5 Megohm.
Der kompensiert von den -146Volt 140 Volt weg indem der Strom von (gerundet) 0,28 mA durch den Teiler fliest.Zum Adapter bei dem Sie der hohe Querstrom durch den Lastwiderstand wundert:
Dieser Teiler muss doch bei den P2000 den Strom der EL11 vortaeuschen.
Wird das nicht gemacht, sind die - 140 Volt nicht da und damit stimmt die ganze Kompensation zu - Ug1 nicht.
Ich habe die Spannungsverhältnisse etwas umgezeichnet um die Schaltung besser zu veranschaulichen:
Im Prinzip eine normale Gittervorspannungserzeugung, aber mit unüblicher Dimensionierung. Herr Knoll erläuterte mir weiterhin das der hohe Wert von R5 (die Bezeichnungen habe ich willkürlich gewählt) aus der Zeit der elektrodynamischen Lautsprecher stammt. 3600 Ohm war der übliche Wert der Feldspule. Lumophon hätte mit Vorliebe die Feldspule statt in die Anodenleitung in die Masseleitung gelegt.
R3 und R4 in obiger Abb. stellen den Lastwiderstand (mit Anzapfung für g2) dar, der sich auf dem P2000 Adapter befindet und dafür sorgt das genug Anodenstrom fliesst und sich die gleichen Spannungsverhältnisse wie mit EL11 Bestückung einstellen.
Nun leuchtet mir auch ein warum das Gerät unter meinen provisorischen Bedingungen nicht ordnungsgemäss arbeitet. Der Fremdtrafo, den ich für die Anodenspannung benutze, hat zu wenig Ausgangsspannung. Im Leerlauf liefert er die 270V Anodenspannung. Mit eingestecktem Adapter bricht diese allerdings auf 105V zusammen. Stecke ich die Endröhre dazu sorgt die Arbeitspunktverschiebung (g1 positiv) für einen weiteren Einbruch der Anodenspannung auf nunmehr nur noch 40V.
Ohne die künstliche Last und ohne den 0,9M läuft das Gerät quasi im Sparbetrieb. An g1 messe ich 0 Volt.
Ich werde den Original Netztrafo überarbeiten lassen. Das wird seine Zeit dauern. Der AU und der LS sind bereits unterwegs zur Überarbeitung.
An dem Lumophon wird nachher alles getauscht oder repariert sein ausser dem Rückkopplungsquetscher, dem Skalenlämpchen und ein paar Widerständen.
Vielen Dank an Herrn Knoll!
Gruß
Franz-Josef
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das Gerät konnte ich nun fertigstellen. Ein Freund hatte den Netztrafo (Anodenwicklung) und die Primärwicklung des AU erneuert. Beim Netztrafo waren dies 2 x 1660 Windungen, von Hand abgewickelt und dabei gezählt und von Hand wieder neu gewickelt. Ebenso hat er den Lautsprecher wieder gangbar gemacht. Ich hatte noch neue Sicherungshalter eingesetzt und die Kontaktprobleme am Spannungsumschalter beseitigt.
Den Bespannstoff ersetzte ich nicht, sondern klebte mit einem leichten Kleber (Klebestift) einen zeitgemässen Ersatzstoff über den alten Stoff.
Nun lies es mir keine Ruhe das Radio auch mal mit dem alternativen Röhrensatz zu betreiben. Mit den P2000 und dem neuen Trafo hatte ich optimale Spannungsverhältnisse, und genau -6V an g1.
Das gleiche mit EF12 und EL11. Also auch diese Probe bestanden. Damit findet diese Restauration ihren Abschluß.
Gruß,
Franz-Josef
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