Vermona Regent 1000H = PPP mit Transistoren

ID: 572653
Vermona Regent 1000H = PPP mit Transistoren 
11.May.22 16:20
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Achim Dassow (CH)
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Liebe RM Mitglieder, Besucher,

erstaunlich, dass ein Hersteller das Konzept (siehe auch unter "PPP-Endstufen in neuem Licht", hier speziell unter 1967: Funkschau Heft 2, kommerziell verwertet hatte, zumal zum 2N3773 (mindestens seit 1966 auf dem Markt [1] ) schon bald ein Komplementärtyp (2N6609) existierte und damit das PPP-Prinzip mit zwei Netzteilen überflüssig machen konnte.
Allerdings ist hier zu bemerken, dass der 2N3773 in der PPP-Anordnung (als Emitterfolger) mehr Vorteile bot als in seiner Standard "Common Emitter" Anordung. Warum das so war: Der 2N3773 hatte im Common Emitter Mode eine ziemlich niedrige (Leistungs-) Grenzfrequenz und darüber hinaus eine, v. a. bei höherem Collectorstrom, sehr niedrige Stromverstärkung die irgendwo zwischen nur 5 und 15 lag, vor allem schon bei 2-stelligen kHz-Frequenzen . Da konnte die PPP-Anordnung aber ihre Vorteile ausspielen, denn: der vergleichsweise hohe Basisstrom (im 1stelligen Amp-Bereich) ging dadurch mit in die Ausgangsleistung ein und steigerte zusätzlich den Wirkungsgrad.
Der Treibertransistor KU612 musste (und konnte) die erforderlichen (Basis-)Ströme von bis zu 3A auch verarbeiten.
Der 2N3773 hatte eine Belastbarkeit von bis zu 150W die aufgrund der Begrenzungen der Safe Operating Area (SOA) aber bei 44V Betriebsspannung und einer direkten Ansteuerung von 2 parallelen 8-Ohm LS relativ schnell erreicht werden konnte. Daher auch die Flinken 5Amp Sicherungen im Netzteil.

Wegen der direkten Ansteuerung der Lautsprecher ohne Ausgangsübertrager litt dieses Modell sicherlich nicht an den HIER (unter Fazit:) beschriebenen Problemen die manche röhrenbestückte Geräte hatten.
Der Vermona Regent 1000S hatte übrigens die gleiche Endstufe.

Gruss
Achim

[1] "The Semiconductor Data Book", Motorola, 2nd Edition, Aug 1966, pp. 1-153 (Numerical Index)

 

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