akkord: Reparaturbericht Heizkreisstabilisator Stabi Sta 135

ID: 538935
Dieser Artikel betrifft das Modell: Pinguin U59 (Akkord-Radio + Akkord Elektronik (Radios))

akkord: Reparaturbericht Heizkreisstabilisator Stabi Sta 135 
02.May.20 14:23
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Beat Sager (CH)
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Beat Sager

Zunächst mal habe ich den Pinguin auf 240V~ Netzspannung eingestellt und auf den Wellenbereich UKW eingeschaltet. Vorsichtshalber wurde noch ein Messgerät am Heizkreis angeschlassen. Mit einem Stelltrafo habe ich nun die Netzspannung langsam hochgefahren. Bei 240V~ begann das Gerät mit einer Heizspannung von 1.25V ganz normal zu rauschen. Wurde nun die Netzspannung auf 230V~ zurückgefahren verstummte das Rauschen wieder und die Heizspannung ging auf 1.1V zurück, was natürlich zu wenig ist damit die Röhren richtig arbeiten. Bekanntlich beträgt die nominale Heizspannung 1.4V bei diesen Röhren. Die Vermutung das das Problem beim Siemens Stabi liegt bestätigte sich dadurch das die Spannung am Lastwiderstand R30 eingestellt auf 25Ω 4V betrug was einem Strom von 160mA entspricht. Rechnet man die Ströme aller eingeschalteten Röhren zusammen kommt man auf einen Heizstrom von 125mA. Damit ist klar das der Stabi eine zu geringe Schwellspannung aufweist.

Die einfachste Lösung des Problems währe der Ersatz des Stabis durch einen einstellbaren Längsregler z.B. den LM337, beschaltet mit den richtigen Widerständen. Der Eingang müsste dann allerdings vor dem R30 direkt an C64 angeschlossen werden. Ich habe mir aber vorgenommen den Stabi durch einen entsprechenden Shuntregler zu Ersetzten. Nach einigen Überlegungen bin ich auf folgende Schaltung gekommen:

 

Die anschliessende Simulation mit LTspice ergab einen Minimalstrom von 8mA bei dem die Spannung 1.39V (Kniespannung) beträgt mit einem linearen Anstieg auf 1.43V bei 200mA, was für die gegebene Anwendung völlig genügend ist. Anschliessend habe ich die Schaltung Stück für Stück einfach mal so zu einem »Atomium« zusammengelötet. Für das Referenzelement U1 wurde, weil der gerade zur Hand war, der gleichwertige Typ LM385Z-1.2 eingesetzt. Der Pulsgenerator I1 dient nur der Simulation und muss natürlich weggelassen werden. Ein anschliessender Test mit einem Netzgerät ergab eine ziemlich gute Übereinstimmung mit der Simulation. Natürlich währe es schöner für die Schaltung eine kleine SMD Platine zu Erstellen, aber für nur ein Stück lohnt sich sowas halt nicht.

Für jemanden der es noch genauer möchte habe ich noch eine erweiterte Schaltung simuliert welche zwischen 10-200mA fast kaum eine Spannungsabweichung aufweist. Allerdings besitzt diese Schaltung eine gewisse Schwingneigung weshalb ein Kondensator C2 von min. 10uF vorgesehen werden muss.


Im Pinguin eingebaut sieht die Stabi Ersatzschaltung so Aus:

Das blaue Ding ist der original Siemens Stabi, der nur noch an einem Ende angelötet ist.

Nach dem Einschalten zeigte sich das die Heizspannung an den Röhren etwa 100mV zu klein war. Ursache war der Spannugsabfall am Schaltkontakt an der »Netzstecker Aufnahme« links vom rechten Gewindebolzen.(Siehe auch im Schema.) Er dient zum Umschalten der Heizspannung für den Netz und Batteriebetrieb. Eine gründliche Reinigung mit Kontaktspray hat auch dieses Problem gelöst.

Damit das Radio mit der 240V~ Einstellung auch bei 215V~ mit der optimalen Heizspannung läuft musste der Lastwiderstand R30, welcher zwischen den beiden Grossen Kondensatoren sitzt, noch auf 20Ω eingestellt werden.

Somit bin ich jetzt um die Erfahrung reicher das die Batterieröhren sehr empfindlich auf Spannungsabweichungen an der Heizung reagieren. Abweichungen der Anodenspannung haben hingegen eine viel geringere Auswirkung.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.