Siemens M7
ID: 130033
Dieser Artikel betrifft das Modell: Spitzensuper M7 (Siemens (& Halske, -Schuckert Werke SSW, Electrogeräte); Berlin, München)
Siemens M7
05.Jan.07 08:01
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Hallo allerseits,
ich suche die ausfürliche (wickel- Raa- usw.) Daten vom AÜ aus dem Siemens M7 Radio.
Habe ihn zwar ausgemessen (Induktivität, ohmisch, kapazitiv) doch den Raa (Wechselstromwiderstand) könnte ich zwar mit verschiedenen Frequenzen bestimmen, doch wie will ich Wechselstrom bei z.B. 5KHz messen?
Aus Literaur ist die gängige Methode mit 230V/50Hz, und dann Strom messen, sagt aber herzlich wenig über das hochfrequente Verhalten.
Kann jemand helfen?
Danke im Voraus und mfG
H.Siemens
Antworten bitte auf : h.siemens@eckelmann.de
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
Antwort an Forum
06.Jan.07 11:30
Sehr geehrter Herr Siemens,
Burkard Hasselmeier bat mich seine Antwort hier im Forum zu platzieren damit auch andere am Thema interessierte Mitglieder daran teilhaben können:
Hallo Herr Siemens,
zu Raa :
Sie haben doch das Übersetzungsverhältnis bei 50Hz.
Sie haben die Impedanz, für die die Sekundärseite dimensioniert ist,
nämlich die Lautsprecher.
Und schon hat man die Primärseite errechnet.... (Achtung, quadratisch :
Ü ist Spg. Verhältnis; Sie wollen aber für Raa ein Z- Verhältnis)
Ü ändert sich schließlich NICHT mit f ! Der Trafo wird ja nicht
plötzlich umgewickelt, wenn eine andere Frequenz kommt ;-) Und gewisse
parasitäre Kapazitäten haben in erster Näherung jedenfalls keinen
ernsthaften Einfluss bei diesen Frequenzen. Etwas anders sieht das
natürlich aus, wenn's HiFi werden soll - aber grundsätzlich anders auch
nicht. Und wenn Sie den Trafo perfekt neu wickeln wollen, werden Ihre
Kapazitäten auch ähnlich dem Original sein. Somit geht's auch mit 50Hz.
Ansonsten gibt's auch Scheinwiderstandsprüfer, zB. Sennheiser ZP3. Die
nutzt man aber eher für Lautsprecher oder um zB. in einen Eingang
hineinzumessen.
Schön geht sowas natürlich mit einem Audio- Messplatz wie dem
Wandel&Goltermann WM20. Der steht hier, aber das nützt Ihnen erstmal
nichts. Es sei denn, Sie kommen mal her... Außerdem spiegelt sich
natürlich das bekanntermaßen stark f- abhängige Verhalten des
angeschlossenen Lautsprechers deutlich auf die Primärseite zurück; und
der LS verhält sich im Gehäuse wieder ganz anders als ausgebaut... man
müsste dann das ganze Radio auf dem Tisch haben, um das zu messen, was
die Endrö 'sehen'. Das ist jedenfalls ein ausgeprägter Gebirgszug !
Einen Strom bei 5KHz kann man ganz einfach mit praktisch jedem
Oszillographen messen, wenn man einen kleinen R in Reihe schaltet und
darüber misst. Gute Sinusform nehmen, Effektivwert dann (Kehrwert von
Wurzel aus 2) mal Amplitude der positiven oder neg. Halbwelle. Geht
natürlich auch mit anderer Kurvenform, aber dann anderer Formfaktor.
Oder Sie nehmen ein Breitband-Voltmeter. Dann aber wirklich nur mit
klirrarmem Sinus; es sei denn, das BrB-VM kann auch bei xkHz noch True-RMS.
---
Zu den Wdg. Zahlen - Neubau oder Reparatur ?
Die genaue Windungszahl ist heutzutage für einen Nachbau unwichtig, denn
heutige Kernbleche sind anders und verlangen ohnehin andere
Windungszahlen. Die heutigen Trafos sind daher bei gleicher
Nennscheinleistung viel kleiner als die aus den 50er/60er Jahren. Die
Windungszahl braucht man nur bei Neubewicklung des alten Kernes. Dann
gilt : Ü Messen am heilen Atr. Sek. Wicklung abwickeln am def. Trafo,
zählen. Dann : Ü bekannt, Sek. Wdg. bekannt -> Prim- Wdg auch bekannt,
nur multiplizieren. Zum Ausgleich von Verlusten (Kopplung, Kapazitäten)
reduziert man dann die prim. Wdg. Zahl um vielleicht 3 Prozent; man
könnte auch Sek. entspr. erhöhen; aber das ist herstellerseitig ja schon
geschehen und Sie haben das demzufolge schon mitgezählt. Also Prim.
entspr. korrigieren.
Freundliche Grüsse
Georg Richter
Burkard Hasselmeier bat mich seine Antwort hier im Forum zu platzieren damit auch andere am Thema interessierte Mitglieder daran teilhaben können:
Hallo Herr Siemens,
zu Raa :
Sie haben doch das Übersetzungsverhältnis bei 50Hz.
Sie haben die Impedanz, für die die Sekundärseite dimensioniert ist,
nämlich die Lautsprecher.
Und schon hat man die Primärseite errechnet.... (Achtung, quadratisch :
Ü ist Spg. Verhältnis; Sie wollen aber für Raa ein Z- Verhältnis)
Ü ändert sich schließlich NICHT mit f ! Der Trafo wird ja nicht
plötzlich umgewickelt, wenn eine andere Frequenz kommt ;-) Und gewisse
parasitäre Kapazitäten haben in erster Näherung jedenfalls keinen
ernsthaften Einfluss bei diesen Frequenzen. Etwas anders sieht das
natürlich aus, wenn's HiFi werden soll - aber grundsätzlich anders auch
nicht. Und wenn Sie den Trafo perfekt neu wickeln wollen, werden Ihre
Kapazitäten auch ähnlich dem Original sein. Somit geht's auch mit 50Hz.
Ansonsten gibt's auch Scheinwiderstandsprüfer, zB. Sennheiser ZP3. Die
nutzt man aber eher für Lautsprecher oder um zB. in einen Eingang
hineinzumessen.
Schön geht sowas natürlich mit einem Audio- Messplatz wie dem
Wandel&Goltermann WM20. Der steht hier, aber das nützt Ihnen erstmal
nichts. Es sei denn, Sie kommen mal her... Außerdem spiegelt sich
natürlich das bekanntermaßen stark f- abhängige Verhalten des
angeschlossenen Lautsprechers deutlich auf die Primärseite zurück; und
der LS verhält sich im Gehäuse wieder ganz anders als ausgebaut... man
müsste dann das ganze Radio auf dem Tisch haben, um das zu messen, was
die Endrö 'sehen'. Das ist jedenfalls ein ausgeprägter Gebirgszug !
Einen Strom bei 5KHz kann man ganz einfach mit praktisch jedem
Oszillographen messen, wenn man einen kleinen R in Reihe schaltet und
darüber misst. Gute Sinusform nehmen, Effektivwert dann (Kehrwert von
Wurzel aus 2) mal Amplitude der positiven oder neg. Halbwelle. Geht
natürlich auch mit anderer Kurvenform, aber dann anderer Formfaktor.
Oder Sie nehmen ein Breitband-Voltmeter. Dann aber wirklich nur mit
klirrarmem Sinus; es sei denn, das BrB-VM kann auch bei xkHz noch True-RMS.
---
Zu den Wdg. Zahlen - Neubau oder Reparatur ?
Die genaue Windungszahl ist heutzutage für einen Nachbau unwichtig, denn
heutige Kernbleche sind anders und verlangen ohnehin andere
Windungszahlen. Die heutigen Trafos sind daher bei gleicher
Nennscheinleistung viel kleiner als die aus den 50er/60er Jahren. Die
Windungszahl braucht man nur bei Neubewicklung des alten Kernes. Dann
gilt : Ü Messen am heilen Atr. Sek. Wicklung abwickeln am def. Trafo,
zählen. Dann : Ü bekannt, Sek. Wdg. bekannt -> Prim- Wdg auch bekannt,
nur multiplizieren. Zum Ausgleich von Verlusten (Kopplung, Kapazitäten)
reduziert man dann die prim. Wdg. Zahl um vielleicht 3 Prozent; man
könnte auch Sek. entspr. erhöhen; aber das ist herstellerseitig ja schon
geschehen und Sie haben das demzufolge schon mitgezählt. Also Prim.
entspr. korrigieren.
Freundliche Grüsse
Georg Richter
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.