tonfunk: W603 Ch= W303 N; Violetta Schrank C parrallel pr

ID: 186115
? tonfunk: W603 Ch= W303 N; Violetta Schrank C parrallel pr 
21.Mar.09 17:20
0

Armin Ohrem (D)
Beiträge: 72
Anzahl Danke: 4

Hallo

mir ist aufgefallen das in meinem W603 ein kleiner Kondensator , 2200pF 400V parrallel

zur primären Wicklung des Ausgangstrafos liegt.So ein Kodensator findet sich auch in vielen anderen

Radios mit Eintakt- Röhrenverstärker.

Dazu habe ich  Fragen:

1. Im Schaltplan W 303 ist ein 1nF an dieser Stelle eingezeichnet.Warum wurde ein 2,2nF eingebaut?

2. Welchem Zweck dient dieser Kondensator? Kann man den auch ohne sich igentwelche Probleme einzuhandeln entfernen.

 

Der Klang meines W603 ist etwas dumpf, trotz elektrostatischen Hochtöner, dieser kann sein Potential nicht ausschöpfen.

Versuchsweise entfernte ich den 2.2nF, der Klang wurde heller, der Hochtöner wurde lauter; ist das jetzt mehr HiFi wie vorher?

Grüße

A.Ohrem

 

Zur Info:

Der Dual 1002F wurde umgebaut so daß ich ein CDS 660 (Stereo) System betreiben kann, um normale

Stereo 33 LP`s damit abzuspielen.Für dieses System gibt es auch Diamant Nadeln statt den üblichen

Saphiren.Die beiden Kanäle wurden parrallel angeschlossen, das Klang-Erlebnis ist gar nicht so schlecht mit dem EL84 Verstärker.

 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 2
Boucherot Schaltung 
21.Mar.09 20:20

Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
Beiträge: 2492
Anzahl Danke: 4
Dietmar Rudolph † 6.1.22

Bei Endstufen mit Pentoden wirkt diese (ohne Gegenkopplung)  als Stomquelle. Der induktive Widerstand des Lautsprechers steigt mit zunehmender NF Frequenz und damit die Ausgangsleistung. Aber es entsteht auch eine Fehlanpassung der Endröhre für höhere Frequenzen.

  • Dadurch wird mehr Leistung bei höheren Frequenzen abgegeben.
  • Zusätzlich steigt die nichtlineare Verzerrung bei Fehlanpassung.

Um diesen Effekten entgegenzuwirken, wird parallel zum Ausgangstrafo ein "Boucherot" Glied, bestehend aus der Serienschaltung eines Widerstandes von der Größe des (nominellen) Ausgangswiderstandes (z.B. 7 kΩ) und eines Kondensators (dann typischerweise 10nF) gelegt.

1953 liebte man noch den "vollen Klang", wie dieser von der Mittelwelle her gewohnt war. UKW FM war neu und hatte einen "spitzen" Klang. Dies könnte erklären, weshalb hier nur ein Kondensator verwendet wurde.

Literatur zum Thema:
Pitsch, H.: Lehrbuch der Funkempfangstechnik, Bd.1, 4.A., VAG, 1963.
Pitsch, H.: Lehrbuch der Funkempfangstechnik, 1.A., VAG, 1948.

MfG DR

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.