Nordmark-Super W Querformat
Hagenuk (N&K), Hanseatische App.bau-Ges., Neufeldt & Kuhnke, Nordmark
- Country
- Germany
- Manufacturer / Brand
- Hagenuk (N&K), Hanseatische App.bau-Ges., Neufeldt & Kuhnke, Nordmark
- Year
- 1935/1936
- Category
- Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
- Radiomuseum.org ID
- 2282
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- Number of Tubes
- 6
- Main principle
- Superheterodyne (common); ZF/IF 460 kHz
- Tuned circuits
- 6 AM circuit(s)
- Wave bands
- Broadcast (MW) and Long Wave.
- Power type and voltage
- Alternating Current supply (AC) / 110-240 Volt
- Loudspeaker
- Electro Magnetic Dynamic LS (moving-coil with field excitation coil)
- Material
- Wooden case
- from Radiomuseum.org
- Model: Nordmark-Super W [Querformat] - Hagenuk N&K, Hanseatische App.
- Shape
- Tablemodel, low profile (big size).
- Notes
-
Feldstärke-Anzeige; Telefon-Wählscheibe.
- Source of data
- Radiokatalog Band 1, Ernst Erb
- Circuit diagram reference
- Lange+Schenk+FS-Röhrenbestückung
- Mentioned in
- Funkgeschichte der GFGF (8437)
- Literature/Schematics (1)
- Funkschau (16/1975, S. 60 (Funktion Wählscheibe))
- Picture reference
- Das Modell ist im «Radiokatalog» (Erb) abgebildet.
- Other Models
-
Here you find 178 models, 143 with images and 70 with schematics for wireless sets etc. In French: TSF for Télégraphie sans fil.
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Collections
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Museums
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Forum contributions about this model: Hagenuk N&K,: Nordmark-Super W
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Extrahiert aus FUNKSCAU Nr.14 1936.
"Wir führen vor"
Der erste deutsche Wählscheiben-Superhet
Auch auf der Leipziger Messe erregte der bereits zur Funkausstellung erschienene Rundfunkempfänger größtes Äufsehen, bei dem die Einteilung der Sender nicht mit einem Drehknopf auf einer Skala vorgenommen wird, sondern mit genau der gleichen Wählscheibe, wie wir sie beim Selbstanfchluß-Fernsprecher besitzen. Bei diesem Gerät wählt man einfach eine zweistellige Zahl - und schon erscheint der gewünschte Sender im Lautsprecher. Das für manchen Laien schwierige Aufduchen der Sender wird also auf dieselbe einfache Handhabung zurückgeführt, die jeder vom Fernsprecher her kennt und beherrscht. Unsere Leser erfahren heute näheres über die sehr interessante Technik des Wählscheiben-Superhets.
Kaum zu zählen ist die Zahl der Versuche, die unternommen wurden, um die Abstimmung eines Rundfunkempfängers so einfach wie möglich zu machen, und so auch den „absoluten Laien" in die Lage zu setzen, ein Gerät voll auszunutzen. Früher war es ja immer so, daß der Käufer nur halb so viel Stationen bekam, wie der Händler, der den Empfänger vorführte, einfach deshalb, weil der Laie den Empfänger nicht ebenso raffiniert bedienen konnte. Das ist heute zwar nicht mehr der Fall; noch immer aber macht das Aufsuchen und richtige Einstellen der Sender manche Schwierigkeiten. „Ja, wenn man nur eine Anschlußnummer zu wählen brauchte, wie beim Fernsprecher!", sagte man so oft.
Diesen Stoßfeufzer hörte ein fortschrittlicher Konstrukteur; er baute den Superhet mit der Wählscheibe. In einem alphabetisch geordneten Senderverzeichnis sucht man den gewünschten Sender auf, man entnimmt ihm die zugehörige zweistellige Zahl und wählt diese an der Nummernscheibe — und schon dringen die Klänge des gewählten Senders aus dem Lautsprecher. Jetzt ist das Einstellen ferner Sender wirklich so einfach, wie die Bedienung des Selbstanschluß-Fernsprechers, ja, sie ist sogar einfacher, denn man braucht keine vier- bis sechsfstelligen Zahlen, sondern nur zweistellige zu wählen und man kann die Anschlußnummern der wichtigsten Sender deshalb viel leichter im Kopf behalten, als die seiner Kunden, Lieferanten oder seiner Freundinnen ...
Die „Selbstanschlußzentrale" des Empfängers.
Die „Selbstanschlußzentrale" des Nordmark-Superhets, der bisher u.W. als einziges Gerät in der Welt mit der neuartigen Abstimmeinrichtung ausgestattet wird, besteht aus insgesamt 6 keramischen Platten, auf die silberne Kondensator-Belegungen aufgebrannt sind. Diese Platten sind eigenartig geformt, sie sind außerdem in ihrer Stärke treppenförmig abgestuft. Auf der einen Seite bildet der Silberbelag eine zusammenhängende Fläche, auf der anderen Seite aber ist er durch Schleifnuten in zehn Einzel-Belege unterteilt (eigentlich sind es zwölf, aber nur zehn von ihnen werden für die Abstimmung wirksam, während der elfte und der zwölfte dem Anschluß der zusammenhängenden Belegung dienen 1). In der Mitte einer jeden Platte ist ein sogen. Schaltstern angebracht, der aus elf dünnen Blattfedern besteht, die an ihrem einen Ende Kontakte aus weichem Silber tragen. Diese Silberkontakte können gegen die einzelnen Belegungen gedrückt werden; sie geben dann mit ihnen Kontakt. Im Ruhezustand aber sind sie frei.
Sechs solcher Platten werden nun zu dem Wählerautomaten zusammengebaut; drei gehören zum Empfangskreis, drei zum Uberlagererkreis. Im Mittelpunkt des Schaltsternes ist nun der eigentliche Schaltmechanismus angeordnet, der aus zwei konzentrischen Achsen besteht, von denen jede mit runden Hartpapierscheiben verbunden ist, in denen je eine Schaltkugel läuft. Diese Achsen werden nun bei dem Einstellen einer zweiftelligen Zahl an der Nummernscheibe nacheinander mit der Scheibe gekuppelt und soweit herumgedreht, wie der gegriffenen Zahl entfpricht. Dadurch werden die mit der betreffenden Achse gekuppelten Schaltkugeln auf eine von den zehn Federn eingestellt; die Feder berührt nun die zugehörige Kondensatorbelegung und schaltet so diesen Kondensator an. Bei der Wahl der ersten Ziffer werden im Empfangs- und Überlagererkreis je ein Kondensator angeschaltet, bei der Wahl der zweiten Ziffer je zwei.
Die Art der Nummernwahl.
Die Nummernwahl des einzelnen Senders geht nun folgendermaßen vor sich: Man denke sich — wie es durch die Senderverteilung ja auch tatsächlich geschehen ist — den Frequenzbereich von 501 bis 1402 kHz in Abständen von je 9kHz aufgeteilt, dann erhält man 100 um je 9 kHz auseinanderliegende Frequenzen. Will man diese 100 Frequenzen bzw. Wellenlängen an seinem Empfänger mit ein und demselben Spulensystem einstellen, so benötigt man hierfür 100 verschiedene Kapazitätswerte. Diese 100 verschiedenen Kapazitätswerte stellt man nun durch den Stationswähler dar und zwar nach dem auch beim Selbstanschluß-Fernsprecher gebräuchlichen Dekaden-System: mit der ersten Ziffer wählt man eine von zehn Grobstufen, mit der zweiten Ziffer wählt man zu jeder Grobstufe eine von zehn Feinstufen. Durch diese 10 plus 10 Einzel-Kapazitäten kann man sich demnach 10 mal 10 Summen-Kapazitäten einstellen. Man brauchte also, da jede der hier verwendeten keramischen Platten 10 Einzel-Kapazitäten enthält, insgesamt nur vier Platten, nämlich zwei für den Eingangs- und zwei für den Uberlagererkreis; in Wirklichkeit werden aber sechs benutzt, da für jeden Kreis noch bei jeder Einstellung die Schaltung einer Korrektur-Kapazität erforderlich ist, worüber hier nicht weiter gesprochen werden soll.
Da durch den Wähler nicht nur eine bestimmte Zahl von Sendern herausgegriffen wird, sondern da er den gesamten Wellenbereich in Abständen von 9 kHz zerlegt (im Langwellenbereich ist es ähnlich, wie für den Mitterwellenbereich besprochen, nur kommt man hier mit viel weniger „Anschlußnummern" aus, da erheblich weniger Sender vorhanden sind), kann man tatsächlich jeden einzelnen Sender des Rundfunk- und Langwellenbereiches mit der Wählscheibe einstellen. Dem Empfänger ist eine Tabelle beigegeben, auf der sämtliche Sender mit ihrer Wählnummer verzeichnet sind; eine zweite Tabelle unterrichtet über die Aufteilung des Wellenbereiches, indem sie zu allen Frequenzen zwischen 501 und 1402 kHz die Wählnummern sagt. Damit nun Abweichungen der einzelnen Sender von ihrer Sollfrequenz ausgeglichen werden können, ist unter der Wählscheibe ein Ausgleichs-Griff angeordnet, mit dem man die Abstimmung nach beiden Seiten um etwa 5kHz verschieben kann. Dieser Griff bleibt gewöhnlich in seiner Mittelstellung stehen, nur dann, wenn ein Sender von seiner Welle „abgerutscht" ist, dreht man ihn etwas nach rechts oder links, um wieder auf Resonanz zu kommen. Mit diesem Griff kann man dem Sender nachfolgen, bis er zur Hälfte in den benachbarten Kanal hineinläuft; ist die Abweichung noch größer — was aber praktisch kaum vorkommt, denn die meisten Sender halten die Frequenz ja nicht nur auf 1000 Hertz, sondern auf wenige Hertz genau ein — so wählt man die daneben liegende Nummer und empfängt so den benachbarten Kanal.
Die Genauigkeit des Stationswählers.
Mit Recht wird häufig die Frage gestellt, wie genau denn nun die Einzel-Kapazitäten des Stationswählers und damit die Eichung des Gerätes stimmt. Auf diese Frage muß eine Antwort erteilt werden, die zunächst sehr überrascht, deren Berechtigung man aber sofort erkennt, wenn man sich etwas eingehender mit diesem Abstimmsystem vertraut macht: Die Genauigkeit ist nämlich nicht nur mindestens ebensogroß, wie bei einem Gerät mit Drehkondensatoren, sondern sie ist sogar ganz erheblich größer, vorausgesetzt, daß beide Abstimmsysteme mit der gleichen Toleranz aufgebaut werden. Bei einem Superhetempfänger befinden sich nämlich die Drehkondensatoren streng genommen nur an drei Punkten der Skala in völligem Gleichlauf, während sie an den anderen Punkten bis zu mehreren Kilohertz vom absoluten Gleichlauf abweichen. Diese Art der Abweichung ist eine feststehende Tatsache, gegen die sich nur durch einen Spezial-Plattenschnitt für jeden Kondensator etwas ausrichten ließe. Sie ist aber, wie ja die einwandfreie Funktion unserer Empfänger mit Drehkondensator beweist, auch gar nicht weiter störend. Bei dem Wähler aber wird ja die Kapazität der Einzelkondensatoren auf einen Wert von z.B. 0,1% abgeglichen; geschieht das mit großer Sorgfalt bei den 20 Einzel-Kapazitäten, so sind damit die 100 Summen-Kapazitäten ebenfalls auf 0,1% genau geworden. Praktisch heißt das nichts anderes, als daß der Empfänger an 100 Punkten seiner Skala genau abgeglichen wird.
Daß diese Überlegungen tatsächlich zutreffen, zeigt sich auch in der Praxis: durch Wählen der zugeteilten Nummern werden die Sender so genau abgestimmt, daß eine Korrektur durch den Feinstellgriff nur in geringem Umfang notwendig ist. Eine gewisse Temperatur-Abhängigkeit des keramischen Isolierstoffes, die sich anfangs unangenehm bemerkbar machte, ist in der letzten Zeit ebenfalls beseitigt worden, so daß der Stations-Wähler heute in Form eines vollkommenen, außerordentlich genauen und bequemen Abstimmgerätes zur Verfügung steht.
Der Aufbau des Empfängers.
Sieht man vom Stationswähler ab, so handelt es sich beim Nordmark-Superhet um einen Vierröhren-Superhet hoher Empfindlichkeit und Trennschärfe in der beliebten Flach-Bauform. Das Gerät wird nur für Wechselstrom geliefert; es enthält einen elektro-dynamifchen Lautsprecher, ist mit sichtbarer Abstimmung ausgerüstet, besitzt verzögerten Schwundausgleich und auch sonst alle Eigenschaften des heutigen Vierröhren-Großsupers. Neben der geschmackvoll in weißem Isolierstoff ausgeführten Wählscheibe befinden sich durchleuchtete Senderverzeichnisse, die alphabetisch geordnet sind und denen man für jeden Sender die Anschlußnummer entnehmen kann.
Erich Schwandt.
Stromart des Empfängers |
Preis mit Röhren RM. |
Preis der Röhren RM. |
Röhrenkosten je 100 Std. bei einer Lebensdauer von 1200 Std. RM. |
Stromkosten je 100 Std. bei 15 Pfg. Kilowattstundenpreis RM |
Nur für Wechselstrom |
348,- | 68,25 | 5,70 | 0,84 |
Die Schaltung ist die eines Sechskreis-Superhets mit vier Röhren, der als Mischröhre eine Achtpolröhre benutzt, im Zwischenfrequenzteil eine Sechspol-Regelröhre verwendet, zwei ZF-Bandfilter aufweist, die Gleichrichtung in einer als Audion geschalteten Fünfpolröhre vornimmt und außerdem eine indirekt beheizte Fünfpol-Endröhre besitzt. Das Gerät verfügt über einen weitgehenden Schwundausgleich; für die Gewinnung der Regelspannung ist eine besondere Doppel-Zweipolröhre vorgesehen, der die Zwischenfrequenz von der Anode des Audions zugeführt wird; hier ist deshalb ein zusätzlicher, nur der Gewinnung der Regelspannung dienender Kreis vorhanden, der natürlich in die Selektion des Gerätes nicht eingeht. Geregelt werden die erste und die zweite Röhre.
Besonderes Interesse beansprucht die Abstimm-Anordnung; ihr Ersatz-Schaltbild befindet fich in dem stark umrandeten Rechteck. Bei der Nummernwahl werden die mit 1 bezeichneten Kondensatoren zuerst, die mit 2 bezeichneten anschließend eingestellt. Die beiden mit 3 bezeichneten Kondensatoren stellen den Ausglech-Kondensator dar; man stellt ihn so ein, daß der Lichtzeiger die günstigste Abstimmung anzeigt.
Schw.
1) Näheres über die Herstellung siehe Nr.9 der FUNKSCHAU 1936, S. 66.
Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des WEKA-Fachzeitschriften Verlag.
Die aktuellen Ausgaben der Funkschau finden sie unter funkschau.de
Attachments
- Die Schaltung (72 KB)
Georg Richter, 07.Sep.13
Extrahiert aus FUNKSCHAU Nr.9 1936, S.66. Aufnahmen von Ferd. Uhrbans, Text von Erich Schwandt.
[die rechte Wand des ersten Bildes ist retuschiert weil diese im Original durch der Kittel des Herrn auf dem zweiten Bild "beschädigt" wurde]
Stationswähler-Bau für Rundfunkempfänger
Auf der Funkausstellung erregte der Nordmark-Super mit der Wählscheibe — wir berichten in einem der nächsten Hefte ausführlich über ihn — großes Aufsehen, handelt es sich hier doch um eine grundsätzliche technische Neuerung, die allgemein von großer Bedeutung ist 1) (vor allem für die Fernschaltung von Empfängern, die der praktischen Verwirklichung durch die Schaffung des Stationswähler-Automaten ein großes Stück näher gerückt ist).
Für den Bau der Stationswähler hat Oberingenieur Griessing in der Kieler Fabrik die serienweise Fertigung eingerichtet.
Da sitzen an Tischen vor eigenartigen Geräten Männer in weißen Kitteln, den flirrenden Zahnbohrer in der Hand. Sind es angehende Dentisten, die an künftlichen Gebissen ihre Fräs- und Schleifversuche ausführen? Nein, es find die Spezialarbeiter, die man für das Schleifen der Einzelkapazitäten bei den Condensa-Platten des Stationswählers herangebildet hat. Nur ihr Werkzeug ist das des Dentisten: Die winzige, surrende Schleifscheibe an der biegsamen Welle, mit der sie den Silberbelag der Condensaplatte in fast ein Dutzend Einzelbeläge zerteilen und nun jeden Belag unter ständigem Vergleich an einer Hochfrequenz-Meßbrücke so zuschleifen, daß er mit höchster Genauigkeit die Soll-Kapazität besitzt.
Der Stationswähler besteht nämlich aus sechs eigenartig geformten Condensa-Platten, die je zehn Teil-Kapazitäten darstellen und die nun durch die Wählscheibe — die Einstelleinrichtung des Nordmark-Superhets — entsprechend in die Schwingkreise eingeschaltet werden. Jedem Sender ist bei dem Empfänger eine zweisttellige Nummer zugeteilt; man wählt 79 und hat so auf München eingestellt, oder man wählt 42 und hat Berlin. Durch die Wählscheibe werden Schaltsterne betätigt, die bei allen sechs Platten die notwendigen Kapazitäten einschalten, um dss Gerät auf den gewünschten Sender abzustimmnen. Die Genauigkeit der Abstimmung ist — das ist besonders interessant — bei diesem Verfahren theoretisch und praktisch eine größere, als bei dem üblichen Empfänger mit Drehkondensatoren, da die Abstimmeinrichtung dadurch, daß sie sich aus vielen mit großer Genauigkeit herstellbaren Einzelkapazitäten zusammensetzt, tatsälich bei jedem einzelnen Sender, also in Abständen von 9kHz, auf den Sollwert bzw. in Gleichlauf gebracht wird, während das bei Drehkondensatoren praktisch nur an zwei oder drei Punkten geschieht.
Schw.
1) Vergleiche den Kurzbericht und das Photo in Nr.37, FUNKSCHAU 1935
Georg Richter, 07.Sep.13