MD4527A
Mediator; La Chaux-de-Fonds
- Hersteller / Marke
- Mediator; La Chaux-de-Fonds
- Jahr
- 1955 ?
- Kategorie
- Rundfunkempfänger (Radio - oder Tuner nach WW2)
- Radiomuseum.org ID
- 282475
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- Anzahl Röhren
- 11
- Hauptprinzip
- Superhet allgemein; ZF/IF 470/10700 kHz; 3 NF-Stufe(n)
- Anzahl Kreise
- 6 Kreis(e) AM 10 Kreis(e) FM
- Wellenbereiche
- Langwelle, Mittelwelle, Kurzwelle und UKW.
- Spezialitäten
- HF-Drahtfunk (Telefonrundspruch)
- Betriebsart / Volt
- Wechselstromspeisung / 110/220 Volt
- Lautsprecher
- 2 Lautsprecher
- Material
- Gerät mit Holzgehäuse
- von Radiomuseum.org
- Modell: MD4527A - Mediator; La Chaux-de-Fonds
- Form
- Tischgerät, Tasten oder Druckknöpfe.
- Abmessungen (BHT)
- 626 x 386 x 220 mm / 24.6 x 15.2 x 8.7 inch
- Bemerkung
-
NF-Verstärkerschaltung Bi-Ampli mit zwei separaten Endstufen für 20 cm Tief- und 12 cm Mittel-/Hochtonlautsprecher.
Für HF-TR (Telefonrundspruch, Drahtfunk) hat die drehbare Ferritantenne eine Stellung, wo sie ausgeschaltet und anstelle ein eigener Eingangskreis (S42, R45) zugeschaltet wird.
Vorbereitet für den Einbau des Zusatzgerätes Interphone AF7800.
Siehe auch Philips BCH644A (gleiche Röhrenbestückung, gleiches Chassis mit gleicher Bauteileanordnung, gleiche Rückwandbestellnummer) und Philips BX640A.
- Nettogewicht
- 13.6 kg / 29 lb 15.3 oz (29.956 lb)
- Autor
- Modellseite von Marc Gianella angelegt. Siehe bei "Änderungsvorschlag" für weitere Mitarbeit.
- Weitere Modelle
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Forumsbeiträge zum Modell: Mediator; La Chaux-: MD4527A
Threads: 1 | Posts: 3
Das Gerät wurde in der schweizer Auktionsplattform Ricardo angeboten und sollte angeblich funktionieren. Angebote wo Laien einen harten Funktionstest durchführten ignoriere ich eigentlich immer. Aber es stand in der Nähe und ein Bi-Ampli* wollte ich einmal hören. Wenn zu viel kaputt wäre könnte es immerhin hier dokumentiert werden, also bot ich das Minimum. Ich war der einzige Bieter und holte das Radio ein paar Tage später ab. Der Verkäufer gab an er hätte das Gerät zehn Minuten laufen lassen.
Nachdem ich es öffnete stellten sich die Teerkondensatoren als formhaltig heraus, also nicht warm geworden - Hoffnung kam auf. Für einen ersten Test waren nur vier zu wechseln. Die Elkos hatten noch etwa die Hälfte der Kapazität. Der Test verlief kurz: Mit Trenntrafo langsam hochgefahren kam ab 100V der erwartete Brumm, ab 150V knisterte es unerwartet nach "Spannung", bei 180V Rauchentwicklung - Abbruch.
Dann zog ich die Röhren und Lampen und mass die Stromaufnahme im Leerlauf - etwa 30 VA (das stimmt natürlich nicht ganz, deckt sich aber mit der gefühlten handwarmen Temperatur). Dazu brummten die Lautsprecher, obschon keine Spannung anlag. Windungsschluss!
In einem anderen Forum (erst jetzt habe ich IE ersetzt und kann hier wieder vernünftig schreiben) wurde mir ein grösserer Trafo angeboten, der ganz knapp Platz hätte.
Um die grundsätzliche Funktion zu prüfen und zu sehen ob allfällig die Heizung alleine noch brauchbar ist und die Anodenspannung mit dem Regeltrafo bereitgestellt werden könnte wollte ich den Test zu Ende führen und den Trafo halt einen Moment rauchen lassen. Wider erwarten zeigten sich weder Knistern noch Rauchzeichen, die Kiste spielte fast einwandfrei und hat einen Bombensound. Der Trafo erwärmte sich nach zwei Stunden aussen auf knapp 60°C, man kann ihn gerade noch kurzzeitig anfassen. Die Stromaufnahme beträgt 400mA bei 220V, also runde 10 Watt mehr als angegeben. Bei 230V steigt der Strom auf 435mA, bei 240V auf 470mA. Die Primärwicklung hat kalt 12.95Ω, nach 2 Stunden 15.5Ω, womit eine Erwärmung im Kern von 50°C errechnet wird. Fazit: Da das ein recht seltenes Gerät ist lasse ich den Trafo drin.
Diese Messung zeigte schwankende Kontaktgabe des Netzschalters. Der Versuch, die Kontaktscheibe aus Hartpapier herauszubekommen ohne zumindest eine der Nieten aufzubohren endete mit dem Bruch der Scheibe. Zwei Mikroschalter wurden übereinader eingebaut. Der Schaltzapfen wurde mit einem Aluröhrchen verlängert:
Die originale Kabelage der Primärseite und der Anodenwicklungen ist insbesondere in Anbetracht des Alters der Isolierung stellenweise sehr fragwürdig. Schutztüllen wurden eingebaut und die Verdrahtung um den Trafo so geführt dass sich nichts mehr berührt.
Die restlichen Teerkondensatoren wurden gewechselt, da im Hintergrund immer ein Knistern und Zischen zu hören war.
Um den Trafo thermisch zu entlasten wurden in die Sockel der defekten Skalenlampen eine bzw. zwei warmweisse LED eingelötet, die mit ca. 30 mA deutlich unter ihrem Nennstrom betrieben werden. Sie werden von einer kleinen Gleichrichterbrücke mit Ladeelko gespiesen. Die SMD LED sind auf einen Hartpapierstreifen gelötet, für die Skalenlampe wurden zwei gegeneinander angewinkelt, dass das Reflektorblech gut angestrahlt wird. Der Vorwiderstand muss je nach LED durch Versuch ermittelt werden.
Für 230 V Netzspannung wird noch ein Vorwiderstand eingebaut. Dieser wird mit Netzanschlussklemmen zusammen mit einer Feinsicherung auf einen Aluwinkel montiert. Das Chassis werde ich mit dem Schutzleiter verbinden.
* Ich habe schon unterschiedliche Bi-Ampli Schaltungen gesehen. Dieses Modell hat nach den beiden gemeinsamen Vorstufen EABC80 und EBC41 eine Frequenzweiche und separate Endstufen mit EL84, die die Lautsprecher für Bass und für Mittel-/Hochton direkt antreiben.
Marc Gianella, 17.Jul.16