Atlantic 701
Novak (also Pontiac); Bruxelles
- Land
- Belgien
- Hersteller / Marke
- Novak (also Pontiac); Bruxelles
- Jahr
- 1961 ??
- Kategorie
- Rundfunkempfänger (Radio - oder Tuner nach WW2)
- Radiomuseum.org ID
- 185075
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- Anzahl Transistoren
- 7
- Hauptprinzip
- Superhet allgemein
- Wellenbereiche
- Langwelle, Mittelwelle und zwei mal Kurzwelle.
- Betriebsart / Volt
- Akku und/oder Batterie / 6 x 1,5 Volt
- Lautsprecher
- Dynamischer (permanent) Ovallautsprecher
- Material
- Leder / Stoff / Plastic / Segeltuch über div. Material
- von Radiomuseum.org
- Modell: Atlantic 701 - Novak also Pontiac; Bruxelles
- Form
- Reisegerät > 20 cm (netzunabhängig betreibbar)
- Abmessungen (BHT)
- 320 x 210 x 100 mm / 12.6 x 8.3 x 3.9 inch
- Originalpreis
- 3,250.00 FB
- Datenherkunft
- - - Data from my own collection
- Autor
- Modellseite von Jean-Paul Moriamé angelegt. Siehe bei "Änderungsvorschlag" für weitere Mitarbeit.
- Weitere Modelle
-
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Sammlungen
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Forumsbeiträge zum Modell: Novak also Pontiac;: Atlantic 701
Threads: 1 | Posts: 1
Ab und zu bekommt der Radiomeister etwas geschenkt, dieses Mal ist es der ganze Atlantik! – Der Atlantik ist ein Modell von Novak, dem belgischen Radiohersteller.
Von aussen sieht das Radio gut aus. Allerdings lässt sich keiner der beiden Knöpfe bewegen, weder die Lautstärke noch die Abstimmung. Das Chassis muss heraus.
Das Chassis muss heraus? – Wie soll das denn gehen? Man sieht ja keinen Zugang. Das Abheben des Rückdeckels macht die Sache nicht deutlicher. Vier Schrauben halten das Blechchassis. Sie kommen von vorne, aber von vorne ist nichts zu erkennen.
Dafür sieht der Meister sogleich den grossen Bruch. Die Platine steht auf dem Kopf, alle Teile hängen herab. Auf der einen Langseite ist sie am Blechrahmen befestigt, aber auf der anderen schwebt sie. Das ist dumm, denn an einem Ende des Platinen-Bandes befinden sich auch die beiden schweren Trafos. Dadurch ihr Gewicht ist die Platine gerissen, mitten hindurch.
Läuft das Radio denn nun, der geschenkte Gaul? – Man dürfte eigentlich gar nicht nachsehen, man tut es aber doch. Die beiden Platinenteile sind sicher 2 bis 3 Millimeter auseinander, da dürfte nichts mehr funktionieren. Doch… doch der Spalt ist überbrückt! Alle Bahnen sind grob weitergeführt, sodass elektrischer Kontakt da ist. Das Radio läuft tatsächlich, und zwar überlaut, zurückdrehen kann ich es ja wegen dem verharzten Potentiometer gar nicht. – Fallobst also, ist das Radio einmal gefallen?
Das Chassis muss auf jeden Fall heraus. Die Regler müssen befreit werden. So greift der Reparateur mit spitzen Fingern in die Rille zwischen Zierumrandung und Platine – natürlich nach dem Abnehmen der Knöpfe! – und zieht, zieht beherzt. Die Kunststoffplatte löst sich und sie kommt heraus. Unten steckt sie in der Rille, die das Kunststoffgitter bildet; am Skalenglas selber gibt es 4 Klebepunkte mit doppelseitigem Klebeband. Das erste und das letzte Wort haben hier also die Knöpfe selber. Bei entfernter Skala wird alles klar: da sind sie ja, die Schraubenköpfe, versteckt unter dem Skalenglas!
Der Riss wird gedichtet, Zweikomponenten macht‘s möglich. Eine Überbrückung wird ein wenig verbessert, dort, wo sie Kurzschlüsse zu verursachen droht. Der Rest ist brauchbar und wird belassen.
Zum Befreien der Bedienelemente gibt es die Zwerg-Kraftzange und WD-40. Damit sprühe ich die Lager und das Antriebszahnrad am Drehkondensator. Nach der groben Befreiung wird alles fein abgetupft und mit der Ölspritze punktgenau geölt. Der Drehkondensator ist bald perfekt, leichtgängig, wie neu. Den Potentiometer hätte ich besser ausgewechselt, aber da er ja elektrisch noch bestens funktioniert… Er bleibt also schwergängig, aber immerhin kann ich, mit etwas Kraft, die Lautstärke genügend beeinflussen.
Es wird gereinigt, was gereinigt werden kann, montiert, was montiert werden kann. Die Konstruktion der beiden Batteriehalter umfasste auch je ein Gummiband – das ist ersatzlos entfernt. Ein Gummiband in Stücken, das 60 Jahre alt ist, das hält nichts mehr. Ja, und es hat auch noch ein ganz dünnes Gummiband gegeben, natürlich ebenfalls in kleinen, steifen Stücken. Erst nach dem Zusammenbau ist mir aufgegangen, wo es eigentlich hergekommen ist, und wo ich einen Ersatz hätte schaffen sollen… Wer von den Lesern des radiomuseums weiss es? - Will es überhaupt einer wissen?
Jetzt ist wieder alles zusammen und das Radio spielt auf allen Wellen. Es empfängt Langwelle, Mittelwelle und zwei Mal Kurzwelle. Die Skala ist in Metern, was mir immer etwas Mühe macht, aber die Kurzwellenbereiche helfen mir dann. Ja, und dann wäre noch zu erwähnen der Stromverbrauch: Alle Bauelemente sind belassen, auch alle Kondensatoren. Der Stromverbrauch ist gerade einmal 10mA – so billig macht mir kein heutiges Radio noch Nachrichten und Musik.
Bruce Cohen, 24.May.24