Philetta de Luxe BD274U
Philips Radios - Deutschland
- Hersteller / Marke
- Philips Radios - Deutschland
- Jahr
- 1957/1958
- Kategorie
- Rundfunkempfänger (Radio - oder Tuner nach WW2)
- Radiomuseum.org ID
- 7041
-
- Marke: Deutsche Philips-Ges.
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- Anzahl Röhren
- 7
- Hauptprinzip
- Superhet allgemein; ZF/IF 460/10700 kHz
- Anzahl Kreise
- 6 Kreis(e) AM 11 Kreis(e) FM
- Wellenbereiche
- Langwelle, Mittelwelle, Kurzwelle und UKW.
- Betriebsart / Volt
- Allstromgerät / 110/127; 220 Volt
- Lautsprecher
- Dynamischer (permanent) Ovallautsprecher
- Belastbarkeit / Leistung
- 3 W (Qualität unbekannt)
- Material
- Plastikgehäuse (nicht Bakelit), Thermoplast
- von Radiomuseum.org
- Modell: Philetta de Luxe BD274U - Philips Radios - Deutschland
- Form
- Tischgerät, Tasten oder Druckknöpfe.
- Abmessungen (BHT)
- 335 x 200 x 170 mm / 13.2 x 7.9 x 6.7 inch
- Bemerkung
- Technische Daten wie Philetta 273, jedoch mit magischem Auge.
- Nettogewicht
- 3 kg / 6 lb 9.7 oz (6.608 lb)
- Originalpreis
- 225.00 DM
- Datenherkunft
- HdB d.Rdf-& Ferns-GrH 1957/58 / Radiokatalog Band 1, Ernst Erb
- Literatur/Schema (1)
- -- Original-techn. papers.
- Bildnachweis
- Das Gerät ist im Doppelband "Historische Radios" von Günther Abele abgebildet.
- Weitere Modelle
-
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Forumsbeiträge zum Modell: Philips Radios -: Philetta de Luxe BD274U
Threads: 4 | Posts: 8
Für etwa 1 1/2 Jahre hat mir das Radio in der Küche als Blickfang, und zum hören der Nachrichten, manchmal mit UKW und selten zeitversetzt mit Bluetooth, bestens gedient. Kürzlich wollte ich wieder mal eine Sendung mit Bluetooth einschalten, aber das Radio wollte nicht. Dazu muss auf TA (Tonabnehmer) mittels gemeinsamen betätigen der Tasten LW und KW umgeschaltet werden. Wie das Bluetooth Modul aktiviert wird findet man hier. In diesem Zustand leuchtet der »magische Fächer« UM80 normalerweise nicht, tat es aber leider neuerdings. Als erstes habe ich das Schema konsultiert, um nachzuschauen was da sein könnte:
Die Anodenstromversorgung der UM80 habe ich im Schema rot eingezeichnet. Wenn TA eingeschaltet ist sind die Kontakte am Wellenschalter u (UKW) beide geschlossen, und die Kontakte k und l (KW und LW) offen. Die Anode der Endröhre UL84 ist über den C86 mit der Speisung +Osz (Anode UF80) verbunden. Man sieht sofort das die Speisung von +Osz nur über den defekten C86 erfolgen kann. Eine Messung zeigt, das dieser tatsächlich einen Widerstand von 800Ohm aufweist, und daher als Kurzschluss wirkt. Nach dem Austausch funktioniert das Radio wieder wie es sollte.
Aber halt, da ist doch noch eine Ungereimtheit in der Schaltung vorhanden. Im UKW betrieb wird der C86 über die zwei Öffner u komplett getrennt, nicht aber wenn TA eingeschaltet wird. Wie man sieht wird der C86 bei den positiven Halbwellen an der Anode der UL84 über die Anoden der UCH81 und der UM80 aufgeladen. Somit entstehen bei den negativen Halbwellen Spannungsspitzen bis -200V an den beiden Anoden. Um das zu beweisen habe ich am TA Eingang einen Tongenerator angeschlossen und die Spannung mittels eines Oszilloskop am Messpunkt +Osz gemessen. bei Vollaussteuerung der Endstufe und einer Messfrequenz von 500Hz konnte eine Negative Sinus Spitzenspannung von -190V gemessen werden.
Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen den C86 ganz zu entfernen. Die AM Wellen sind heutzutage fast verstummt, zu empfangen gibt’s jedenfalls fast nichts vernünftiges mehr. Weshalb die entfernte Höhenabsenkung durch den C86 leicht zu verschmerzen ist.
Anlagen
- Philips_274U_Schema_Fehleranalyse_A (650 KB)
Beat Sager, 05.Mar.24
Als ich das Radio bei Ricardo sah war mir sofort klar, dieses niedliche Ding muss ich unbedingt haben. Und das obwohl ich mir vorgenommen habe keine weiteren Radios mehr anzuschaffen. Für CHF 24.00 habe ich dann den Zuschlag erhalten.
Das Gehäuse und die Knöpfe sind in einem recht guten Zustand. Der Verkäufer hat die mittlere Zierleiste und die Drehknöpfe vermutlich mit goldfarbenem Nagellack bestrichen, was man aber nur bei näherem hinschauen bemerkt. Weil es eigentlich recht gut aussieht lass ich das mal so wie es ist.
Das Chassis habe ich ausgebaut und an den vier oberen Ecken temporär vier M3 Distanzbolzen in vorhandene Löcher geschraubt. Somit kann es unbeschädigt auf den Kopf gestellt werden, was ein richtiges Arbeiten erst ermöglicht. Damit auch elektrisch getestet werden kann habe ich noch die Lautsprecherzuleitung entsprechend verlängert.
Das Gerät wurde als defekt verkauft, und tatsächlich war die Feinsicherung durchgebrannt. Bevor ich überhaupt dran dachte diese auszutauschen und das Gerät unter Spannung zu setzten habe ich alle Wickel - und Elektrolytkondensatoren überprüft. Interessanterweise sind nicht die Typischen Philips Teerkondensatoren verbaut worden, sondern ausschliesslich ERO und WIMA Typen. Es zeigte sich wieder einmal das alle Wickelkondensatoren (ausser Styroflex) Leckströme aufwiesen und ersetzt werden mussten.
Nach diversen Messungen und Sichtkontrollen habe ich für den Defekt zwei Ursachen festgestellt:
1.
Der 22nF WIMA Kondensator C4 welcher an der Katode der Gleichrichterröhre UY85 und Masse liegt war verschmort und hatte einen kompletten Kurzschluss. Dadurch ist auch der Draht - Vorwiderstand R2 90Ohm 10W durchgebrannt was sich rein Optisch durch eine weisse Verfärbung zeigte. Ersetzt habe ich den Kondensator durch einen Y2 Typ der grösste Sicherheit bietet. Der Widerstand wurde provisorisch durch drei Parallel geschaltete 330Ohm 5W Typen ersetzt. Mit dem Resultierenden Wert von 110Ohm ergaben sich bei späteren Messungen korrekte Anoden - Spannungswerte mit 235V Netzspannung.
2.
Der Katoden - Kondensator C85 100uF der Endröhre UL84 wies eine komplett herausgedrückte Gummidichtung auf. Beim Auslöten dieses Kondensators zerbrach der zugehörige Drahtwiderstand R55 235Ohm sofort. Und das obwohl der Widerstandswert eigentlich in Ordnung war. Dieser Widerstand war demzufolge einer extremen Überlastung ausgesetzt. Das alles beweist das hier einmal viel zu viel Katodenstrom durch die UL84 geflossen sein muss. Und tatsächlich der Gitterkondensator C82 4.7nF wies einen Widerstand von ca. 10M auf, was ntürlich die Ursache für den viel zu grossen Katodenstrom war. An den Lötstellen und am Typ war gut sichtbar, das dieser Kondensator bereits schon früher einmal ersetzt wurde. Der Katodenwiderstand R55 habe ich durch zwei Parallel geschaltete 470Ohm Typen ersetzt was dem ursprünglichem Wert von 235Ohm entspricht. Spätere Messungen zeigten das die UL84 keinen Schaden genommen hat, die Ströme waren sogar im oberen Bereich. (Die Röhre sieht auch ziemlich neu aus).
Weil das Chassis mit der Netzspannung verbunden ist habe ich aus Sicherheitsgründen die Isolationswiderstände aller Buchsen auf der Geräterückseite geprüft. Gemessen wurde mit einem Isolationsmessgerät, Buchse gegen das Chassis, Messpannung 500V.
Antennenbuchse:
Die drei Keramikkondensatoren C8, C9, C28 waren gut, der C11 470pF jedoch fiel durch. Dieser Kondensator ist derart unzugänglich Eingelötet das an einen Ersatz nicht zu denken war. Somit habe ich einfachheitshalber den Draht an der entsprechenden Anschlussbuchse abgelötet und hier einen 1nF Y2 Sicherheitskondensator eingeschlauft.
TA Phonobuchse:
Alle drei beteiligten Kondesatoren C65, C66, C67 haben die Messung nicht bestanden. Da die Benutzung der TA Buchse Heutzutage keinen Sinn mehr macht, und ich ohnehin einen Bluetooth Adapter einbauen werde, habe ich mich entschlossen die Eingänge zu deaktivieren. C67, und C66 sind auf der Oberseite vom Chassis platziert, hier habe ich die Drähte einfach an den Buchsen abgelötet und isoliert. Den C65 habe ich ganz entfernt, somit kann am befreiten TA Umschaltkontakt k19 das Bluetooth Signal eingespeist werden.
Lautsprecherbuchse:
Der Kondensator C88 5nF war ungenügend und musste Ersetzt werden.
Als weitere Sicherheitsmassnahme habe ich dafür gesorgt das der Neutralleiter im Netzstecker mit dem Radiochassis verbunden ist. Dies ist meines Wissens nur in der Schweiz mit dem eleganten Typ 13 Stecker möglich, weil der sonst übliche Schukostecker keine definierte Belegung hat. In einer Hausinstallation ist der Neutralleiter in der Hauptverteilung mit dem Schutzleiter verbunden, somit kann mit dieser Massnahme eine ungefährliche Spannung von höchstens ein paar Volt vom Radiochassis gegen die Erde auftreten.
Das Gerät sollte natürlich mit 230V Netzspannung betrieben werden (Meistens sind es 235V), ist aber für 220V ausgelegt. um dem Rechnung zu tragen habe ich beim Spannungswähler den Draht am Kontakt Nr.5 abgehängt und mit einem Schrumpfschlauch isoliert. Somit wird der 150Ohm Widerstand R3 in reihe mit dem Heizkreis geschaltet. Eine spätere Messung ergab das der Heizstrom mit dieser Massnaheme bei 235V Netztspannung 0.096A beträgt, was beinahe perfekt ist.
Nun konnte das Radio endlich in betrieb genommen werden. Aber so ein Gerät einfach mit der Netzspannung zu verbinden kann Tödlich sein, weil das Chassis direkt mit der Netzspannung verbunden ist!! Ich verwende für solche Fälle immer einen Trenntransformator mit einem nachgeschalteten Stelltransformator. (Der ist schon wegen der Korrektur der hohen Leerlaufspannug des Trenntransformators nötig.) Meist weist ein solches Radio eine Netzspannung von 220V auf. Diese kann dann vor dem Einschalten noch eingestellt werden.
Nach dem Einschalten fielen erst einmal die viel zu hellen Lämpchen für die Skalenbeleuchtung auf. Eine Kontrolle ergab dass 6.3V 0.044A Typen eingebaut waren. Nach Schema müssten es 6V 0.18A Modelle sein. Nach langem suchen im Internet wurde ich bei Alibaba fündig 10Stk kosten hier CHF 7.4 inklusive Porto. Allerdings gab es da nur 6.3V 0.15A Typen was immer noch gut ist. (Einfach nach »Signal Indicating Small Bulb Button E10 Switch Light Lamp 10pcs« suchen). Drei Wochen später wurden diese Angeliefert, und tatsächlich es waren genau die Richtigen, Elektrisch wie Mechanisch!
Nach dem Aufheizen der Röhren und dem Nachstellen der Netzspannung auf 235V entsprachen die gemessenen Spannungen, wie bereits erwähnt, ziemlich genau den im Schema angegebenen Werten. Für die UKW Antenne habe ich versuchsweise ein 75cm langes Drahtstüch in eine der beiden UKW Antennenbuchsen gesteckt. Damit konnten einige Sender sauber empfangen werden.
Unabhängig von der eingestellten Lautstärke weist das Gerät zunächst einen kleinen Brumm auf. Ursache war hauptsächlich der abgeschirmte Kondensator C80 4.7nF am Gitter der UABC80 den ich durch einen normalen Wickelkondensator ersetzt hatte. Das Signal ist im Originalzustand vom Lautstärkepotentiometer über ein 3cm langes abgeschirmtes stück Kabel mit dem Kondensator verbunden. Daraufhin habe ich das Kabel durch ein 7cm langes Stück ersetzt. Für den Kondensator habe ich einen modernen Keramik Vielschichtkondensator RM2.5 X7R eingesetzt, der nur eine sehr geringe Oberfläche besitzt, und jetzt fast unmittelbar am Gitteranschluss sitzt. Diese Massnahme hat den Brumm deutlich reduziert, es ist unglaublich was ein so kurzes stück Abschirmung bewirken kann. Leider ist der Brumm damit immer noch nicht ganz verschwunden, es macht aber keinen unterschied mehr ob der Eingang am Gitter der UABC80 kurzgeschlossen wird oder nicht. Den Restbrumm muss ich wohl in Kauf nehmen weil ich keine eindeutige Ursache dafür gefunden habe, ausserdem wirkt dieser kaum mehr störend.
Ein weiterer Schönheitsfehler war das schwache kaum sichtbare glimmen vom magischen Fächer UM80. Auf Ebay konnte ich für 20EUR eine neuwertige Ersatzröhre auftreiben. Die leuchtet nun ganz normal und hat dem Gerät einen neuen Glanz gegeben!
Über den Einbau eines Bluetooth Moduls werde ich hier an anderer Stelle berichten.
Anlagen
- Philips_274U_Chassis_Oben_Bolzen (213 KB)
- Philips_274U_Leichen (142 KB)
- Philips_274U_Brumm_Bereinigung (202 KB)
- Philips_274U_Wid90Ohm (265 KB)
- Philips_274U_Stecker_Typ13 (29 KB)
- Philips_274U_Schema_Aenderungen (198 KB)
Beat Sager, 09.Jul.21
Suche Skalenlampen 6V 0,18A für Philips Philetta BD 274 U
oder was könnt man Ersatz nehmen?
Friedhelm Schaik
Friedhelm Schaik, 09.Feb.10
Der parallel zu den Skalenlämpchen liegende temperaturabhängige Widerstand fehlt bei meinem Gerät. Kann jemand aussagekräftige Angaben zu dem Widerstand machen und/oder weis jemand eine Ersatzlösung?
Vielen Dank für evt. Antworten und frohe Weihnachten.
Werner Kassenbrock
Werner Kassenbrock, 24.Dec.07