Stradivari BA221U

Philips - Österreich

  • Year
  • 1952/1953
  • Category
  • Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
  • Radiomuseum.org ID
  • 71554

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 Technical Specifications

  • Number of Tubes
  • 5
  • Main principle
  • Superheterodyne (common); ZF/IF 452 kHz
  • Tuned circuits
  • 6 AM circuit(s)
  • Wave bands
  • Broadcast, Long Wave and Short Wave.
  • Power type and voltage
  • AC/DC-set / 110-127; 150; 220 Volt
  • Loudspeaker
  • Permanent Magnet Dynamic (PDyn) Loudspeaker (moving coil) / Ø 13 cm = 5.1 inch
  • Material
  • Bakelite case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Stradivari BA221U - Philips - Österreich
  • Shape
  • Tablemodel without push buttons, Mantel/Midget/Compact up to 14
  • Dimensions (WHD)
  • 280 x 195 x 145 mm / 11 x 7.7 x 5.7 inch
  • Net weight (2.2 lb = 1 kg)
  • 2.6 kg / 5 lb 11.6 oz (5.727 lb)
  • Price in first year of sale
  • 795.00 ATS
  • External source of data
  • Gerhard Heigl
  • Source of data
  • Radiokatalog Band 2, Ernst Erb
  • Literature/Schematics (1)
  • -- Original-techn. papers.

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 Forum

Forum contributions about this model: Philips - Österreich: Stradivari BA221U

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 Stradivari Reparaturbericht

Diesen Fund auf einer Mülltonne nütze ich als meinen ersten Versuch einer Radiorestauration. Dabei nutzte ich die vielen Informationen aus diesem Forum, ohne die ich mich niemals über dieses Projekt gewagt hätte.

 

 

Das Gehäuse war in mehrere Bruchstücke zerbrochen, ein großer Teil der oberen Gehäuseseite fehlte ganz.

 

 

 

Leider Habe ich es verabsäumt ein Foto des gesamten Gerätes zu machen, der Zustand war jedenfalls erbärmlich.

Es erfolgte eine gründliche Reinigung aller Teile des Gehäuses mit einer leichten Seifenlauge. Nach einer Trocknungsphase wurden die Bruchstücke mit Sekundenkleber zusammengeklebt. Innen wurden die Bruchstellen mit Polyesterharz und Glasfasermatten verstärkt.

Jetzt fehlt noch das große Stück an der Oberseite des Gehäuses. Dieser Bereich wurde von innen mit einer Pressspanplatte und Knetmasse abgedichtet.

 

 

 

 

 

 

 

Von oben wurde dieser entstehende Hohlraum mit Gips ausgegossen und nach dem Trocknen in Form geschliffen.

 

 

 

 

 

Alle Öffnungen des Gehäuses (Rückseite, Lautsprecheröffnung,) wurden mit Pressspanplatten und Knetmasse verschlossen.

 


 

Ein passendes Gefäß (Plastikschüssel) ca. 2cm hoch mit TFC Silikonkautschuk aufgefüllt und das Gehäuse mit der vergipsten Fehlstelle nach unten in das Silikon eingelegt. Rund um das Gehäuse wurde nun ca 4 cm hoch mit Silikonkautschuk aufgegossen.

 

 

 

Nach dem Aushärten des Silikons wurde der Gips und die Gussform aus der Fehlstelle entfernt.

 

 

 

Die Fehlstelle ist jetzt in der Silikonform abgebildet und kann mit 2K Epoxidharz ausgegossen werden. Vorher wurde das Harz, vor dem Zumischen des Härters, mit Pigmenten (schwarz und braun) sowie Granitpulver als Füllstoff vermengt.

 

 

 

Um auch die Rundung in der Seitenkante zu erreichen wurde in 2 Schritten ausgegossen:

 1. waagrecht liegend um die ebene Deckfläche zu gießen, Guss etwas dicker als das Originalgehäuse, um auf der Innenseite eine Überlappung zu erreichen

2. die gesamte Form 45°aufgestellt für die Rundung in der Seitenkante

 

 

 

Nach Aushärtung Entnahme aus dem Gussbehälter

 

 

 

 

 

 

 

 

Entfernung der Silikonform

 

 

 

 

 

Ergebnis:

- Die Fehlstelle wurde gut ersetzt.

- innen zeigt sich, dass die Färbung des Epoxidharzes den Farbton des Bakelits ganz gut getroffen hat, wenn es auch etwas zu glänzend erscheint. Dies könnte man durch gezieltes Anschleifen sicher verbessern

 

- außen allerdings ist das Ergebnis nicht zufriedenstellend. Das schwarze Pigment und vor allem der Granitstaub sind während der Trocknungsphase abgesunken. Der Farbton passt also überhaupt nicht mehr, der Granitstaub erschwert einen weiteren Schleifgang ganz erheblich.

 

 

- Fazit: ich würde beim nächsten Mal ein Epoxidharz mit kürzerer Aushärtezeit wählen (ich nahm eines mit extra langer Aushärtezeit, da ich dachte beim ersten Versuch bräuchte ich mehr Zeit für eventuelle Korrekturen – was aber nicht zutraf). Außerdem würde ich bei der Auswahl der Pigmente und des Füllstoffes auf besonders feine Körnung achten.

So entschied ich mich das Gehäuse zu lackieren, was ich ursprünglich vermeiden wollte.

 

 

 

Radioteil:

- Reinigung mit Wattestäbchen und Spiritus

- Reinigen und ölen der Achsen und Wellen

- Prüfen der Röhren und Elkos

- der Siebelko musste ersetzt werden

 

Und so sieht das Endergebnis aus.

Es empfängt zwar, trotz nur provisorischer Antenne (1m Kupferdraht), und auch ein Abgleich wäre sicher notwendig für einen verbesserten Empfang. Dafür fehlt mir aber derzeit die nötige Ausrüstung und das nötige Wissen. Aber daran arbeite ich und das Projekt ist noch nicht abgeschlossen.

LG

Erich

Erich Traugott, 03.Sep.24

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