Solist 58 UKW-Super 582W

Siemens-Austria (WSW); Wien

  • Year
  • 1957/1958
  • Category
  • Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
  • Radiomuseum.org ID
  • 10661
    • alternative name: Ges. für Technische Glaswaren
    • Brand: Wiener Schwachstrom Werke (WSW)

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 Technical Specifications

  • Number of Tubes
  • 6
  • Number of Transistors
  • Main principle
  • Superheterodyne (common); ZF/IF 460/10700 kHz
  • Tuned circuits
  • 6 AM circuit(s)     9 FM circuit(s)
  • Wave bands
  • Broadcast, Long Wave and FM or UHF.
  • Power type and voltage
  • Alternating Current supply (AC) / 110; 125; 150; 220; 240 Volt
  • Loudspeaker
  • Permanent Magnet Dynamic (PDyn) Loudspeaker (moving coil) / Ø 17 cm = 6.7 inch
  • Material
  • Wooden case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Solist 58 UKW-Super 582W - Siemens-Austria WSW; Wien
  • Shape
  • Tablemodel with Push Buttons.
  • Dimensions (WHD)
  • 370 x 250 x 170 mm / 14.6 x 9.8 x 6.7 inch
  • Notes
  • Weiterentwicklung des Solist II (2) UKW-Super 572W mit EM81

    • 5 Tasten
    • war in 2 Farben erhältlich
      • dunkel mit schwarzer Skala
      • hell mit goldener Skala
    • Skalenlämpchen 7V; 0,3A
    • 2 Sicherungen 0,8A
  • Net weight (2.2 lb = 1 kg)
  • 7 kg / 15 lb 6.7 oz (15.419 lb)
  • Price in first year of sale
  • 1,485.00 öS
  • External source of data
  • E. Erb 3-907007-36-0
  • Source of data
  • -- Original prospect or advert / Radiokatalog Band 2, Ernst Erb
  • Circuit diagram reference
  • Unterlagen E.Erb
  • Literature/Schematics (1)
  • -- Original-techn. papers.

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Reparatur und Restauration eines WSW Solist 58

Unlängst habe ich von einem Bekannten das kleine Röhrenradio Solist 58 geschenkt bekommen. Hätte ich es nicht genommen, wäre es entsorgt worden.
Das Radio lagerte über Jahrzehnte auf dem Dachboden. Es war verschmutzt aber äusserlich in gutem Zustand. Bei erstem Test an der Vorschaltlampe nimmt der Apparat Strom auf gibt aber keinen Ton von sich. Beim Fingertest am Plattenspielereingang brummt das Radio, Lautstärke lässt sich regeln, folglich funktioniert der NF-Teil. Nun wird das Chassis ausgebaut, eine dicke Staubschicht zeugt von der Unberührtheit des Innenlebens. Der Spannungswahlschalter wird auf 240V gestellt. Nach grober Reinigung werden die Spannungen laut Schaltplan kontrolliert, das Radio hängt dabei immer an der Vorschaltlampe (15 + 40 + 100W) Die Anodenspannungen liegen im tolerierbaren Bereich. Die Anodenspannung an der ECH81 fehlt. Der Fehler ist bald gefunden: am Widerstand R5 (1kΩ) Ist ein Anschlussdraht gebrochen. Nach Tausch sind erste Töne zu hören aber sehr, sehr leise. UKW funktioniert nicht weil der Abstimmstift am Tuner blockiert (verharzt) ist.

Dies ist ein allgemeines Leiden der WSW-Radios aus dieser Zeit. Nun kann man versuchen mit Fettlöser den Stift von aussen wieder beweglich zu machen. Ich habe bei anderen Radios dieser Marke die Erfahrung gemacht, dass der Erfolg nur Tage oder Wochen anhält, weil man das verharzte Fett nicht vollständig entfernt hat. Ich entschliesse mich den Tuner auszubauen und den Abstimmstift gründlich zu entfetten. Der Tuner ist mit 3 Schrauben am Chassis befestigt. Nach lösen der Schrauben und aushängen des Seilzuges könnte das Kästchen heraus genommen werden. Dies ist aber nicht möglich weil der Filter aus dem Chassis gefädelt werden muss, was aber der Bügel unter dem Chassis verhindert. Eventuell könnte man diesen Bügel durch lösen von vielen Schrauben entfernen, dies war mir zu aufwändig und ich habe den Bügel nach entfernen von 2 Senkkopfschrauben brutal weg gebogen.

Am geöffneten Tunerkästchen wird mit viel Fettlöser, ich verwendete „Kontakt 60“ der Stift durch reichlich Bewegung gängig gemacht und mit harzfreiem Öl geschmiert. Nach Einbau des Tuners funktioniert auch UKW. Nun zur mangelnden Lautstärke. Mein Verdacht sind schlechte Kondensatoren. Viele eingebaute Kondensatoren sind von Haus aus unverdächtig weil Röhrchenkondensatoren oder gar die unverwüstlichen Sicatrop.  Aber einige Verdächtige mit Papierhüllen und Wachsverguss habe ich gesichtet und mit dem Isotest 6 getestet. Werte von 2 - 3 Megohm und weniger bestätigten meinen Verdacht.

Einige dieser Verdächtigen (rot markiert) sind versteckt und schwer zugänglich eingebaut. Nach Tausch der kranken Kondensatoren und Elkos spielt das Radio zur Zufriedenheit.
Nun wird das Gehäuse, Drehknöpfe, Tasten, Chassis, Skala und Röhren gründlich gereinigt und wieder zusammen gebaut. Das Gehäuse wird noch mit Möbelpolitur behandelt. Danach folgt ein stundenlanger Probelauf (ohne Vorschaltlampe).

Gerhard Heigl, 19.Feb.14

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