• Año
  • 1948/1949
  • Categoría
  • Radio - o Sintonizador pasado WW2
  • Radiomuseum.org ID
  • 9492

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 Especificaciones técnicas

  • Numero de valvulas
  • 2
  • Principio principal
  • RFS con reacción (regenerativo); 1 Etapas de AF
  • Número de circuitos sintonía
  • 1 Circuíto(s) AM
  • Gama de ondas
  • OM (onda media) solamente
  • Tensión de funcionamiento
  • Red: Aparato AC/DC. / 110 Volt
  • Altavoz
  • Altavoz dinámico (de imán permanente)
  • Material
  • Cuero/Tela/ Plástico sobre otros materiales
  • de Radiomuseum.org
  • Modelo: Mucki [2 Röhren 110 Volt] - Kapsch & Söhne KS, Telephon-
  • Forma
  • Sobremesa de tamaño mediano sin botonera <= 35 cm. (Incluso portables pero sólo con alimantación por red).
  • Ancho, altura, profundidad
  • 165 x 170 x 120 mm / 6.5 x 6.7 x 4.7 inch
  • Peso neto
  • 1.8 kg / 3 lb 15.4 oz (3.965 lb)
  • Precio durante el primer año
  • 395.00 öS
  • Ext. procedencia de los datos
  • E. Erb 3-907007-36-0
  • Procedencia de los datos
  • Radiokatalog Band 2, Ernst Erb
  • Referencia ilustración
  • Das Modell ist im «Radiokatalog» (Erb) abgebildet.

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Mucki macht Mucken

Restauration des Kapsch „Mucki“

(Der Artikel erschien in abgewandelter Form in der Zeitschrift „Funkgeschichte“ der GFGF e.V. Nr. 242, Dez. 2018)

„Mucki“ ist für mich hier im deutschen Raum eine Bezeichnung für „Muskel“ und „Mucken machen“ oder „aufmucken“ bedeutet „Ärger machen“. Daher kam ich an dem Wortspiel des Titels nicht vorbei. Im österreichischen Sprachraum wird „Mucki“ aber auch als Liebkosung verwendet und bedeutet eher „Klein und Frech“.

Die Bezeichnung „Mucki“ wurde außer von Kapsch nur von der Firma MIRA Electronic Nürnberg für ein kleines zwei-Transistorradio mit Ohrhörer 1958 verwendet, also hier für Radios wohl im Sinne „klein“ angewendet. Auch im Märchen „Der kleine Muck“ von Wilhelm Hauff wird „Muck“ als Name für einen kleinwüchsigen Menschen verwendet.

Der „Mucki“ ist mit 150 x 160 x 100 mm ein typisches kleines Gerät jener Zeit. Wie auch andere Firmen (Tefi, Wobbe) behauptete die Werbung von Kapsch, dass es sich um das kleinste in Europa gebaute Gerät handele. Sie auch hier im Text von Josip Sliskovic, der von Gerhard Heigl zur Verfügung gestellt wurde. Es wurde bereits 1945/46 vom Chefkonstrukteur Josip Sliskovic mit 3 Röhren RV12P2000 als „Mucki I“ konstruiert. Eine der P2000 Röhren diente als Netzgleichrichter, die anderen beiden als Audion und NF Stufe. Ein DKE Vorwiderstand erlaubte den Betrieb an 110 und 220 V Netzen. Es soll auch einen 4-Röhren Mucki gegeben haben, allerdings zeigt das Radiomuseum.org keinen Schaltplan und kein Innenfoto, und man fragt sich wie man 4 Röhren in dem kleinen Gehäuse unterbringen könnte.

Chefkonstrukteur Josip Sliskovic erläutert in seinem Text die Motivation zum Bau eines solchen Gerätes. Im Gegensatz zu den anderen klassischen Geräten der Firma Kapsch aus den 40er Jahren hatte der „Mucki“ eine vollkommen andere Form um eine kleine, leichte und billige Konstruktion zu ermöglichen. Lautsprecherchassis und die Röhren am Anfang RV12P2000 und später UCH 4 bestimmen die Größe des Gehäuses. Preis, Platzbedarf, zur Verfügung stehende Materialien und damit leichtes Transportieren waren damals die wichtigsten Kriterien. Auffällig ist der Abstimmknopf mitten in der Lautsprecherbespannung.

Bis ca. 1948 hatten die Radios von Kapsch hauptsächlich Wehrmachtröhren in ihrer Bestückung (RV12P2000, RV2P800, NF 2 etc.) Ausnahme ist der von Kapsch ebenfalls gebaute Einheitssuper von 1947, der wie in den anderen Besatzungszonen die Standardbestückung UCH4, UCH4 UBL1 und UY 1N hatte, die ab 1948 auch in anderen Kapsch Radios erscheint. Ab 1949 findet man auch bereits 21-er Allglassröhren U(E)CH21 und U(E)BL 21 in den Geräten. Siehe Kapsch Geräte hier im RM.org.

Der „Mucki“, von dem hier die Rede sein soll kam 1948 heraus und ist mit einer UCH 4 und einer VY 2 bestückt. Da das Gerät hier in Deutschland selten ist, zur Kategorie „Notgeräte“ gehört, exotisch aussieht und der Preis akzeptabel war, habe ich es erworben.

Als erstes fiel auf, das einer der Vorbesitzer auf der Rückwand die Spannung von „110 V“ mit Bleistift auf „220 V“ geändert hatte. Die VY2 war nur eine Attrappe. Die Heizung war zwar in Ordnung, allerdings war wie vielfach schon erfahren der Kathodenanschluss in der Röhre durch einen Stromstoß abgebrannt, wodurch die Röhre 0 mA Emission hat. Hierzu reichen überdimensionierte Elektrolytkondensatoren oder ein Kurzschluss im Elko. Die Diodenstrecke war mit einer 1N4007 Siliziumdiode überbrückt worden.  Das kann man problemlos machen, sollte aber noch einen 100 Ω Widerstand in Reihe schalten, da der Innenwiderstand der Röhre wesentlich höher ist als der der Diode. Da ansonsten an der Dimensionierung der Schaltung nichts geändert worden war, (der Vorwiderstand war zwar erneuert worden, aber ordnungsgemäß mit einem 600 Ω Widerstand) nahm der Vorbesitzer eine drastische Überheizung der Röhren wohl in Kauf.

Der „Mucki“ ist nur für 110 V konstruiert. Für 220 V muss man einen Vorwiderstand in die Netzleitung schalten, der sich in einem kleinen röhrenförmigen durchbrochenen Blechgehäuse befand. Siehe bei den Mucki-Bildern. Damals waren 110 V Netze in Österreich durchaus noch verbreitet.

Im Gerät waren eine Menge Kondensatoren durch neue Typen ersetzt worden, was gerade bei einem Notgerät ärgerlich ist, da diese Geräte meist aus den damals verfügbaren Bauteilen konstruiert wurden und durch den Ersatz der Charakter und die historische Dokumentation verloren gehen.

Hier konnte ich also nichts falsch machen, jede Aktion führt nur zu einer Verbesserung des Zustandes. 

Zudem hatte einer der Vorbesitzer in die Seitenwand des Gerätes einen Netzschalter eingebaut, das Originalgerät hatte einen Schnurschalter in der Netzleitung, den ich übrigens noch suche (natürlich aus der damaligen Zeit und keine moderne Type). Allerdings musste ich mir nun Gedanken machen, wie das Loch unauffällig zu schließen sei.

Das Chassis

Ich habe versucht im Radiomuseum.org Bilder vom Originalzustand des „Mucki“ zu finden. An fast allen Geräten sind Veränderungen vorgenommen worden, entweder noch zu Gebrauchszeiten oder von Sammlern. In etwa kann man aber aus allen Bildern zusammen entnehmen, dass Kondensatoren von Kapsch mit brauner oder schwarzer Hülle verwendet wurden. Die Netzelkos scheinen original ebenfalls in einer braunen Papphülle gewesen zu sein, auffällig wurden gleich in mehreren Geräten grüne Kapsch Elkos mit Kunststoffhülle verwendet, die meines Erachtens aber nicht aus den 40er Jahren stammen, sondern erst in den 60er/70er Jahren auf den Markt kamen und daher vermutlich noch in der Gebrauchszeit gewechselt wurden.

Also Kisten mit alten Kondensatoren heraussuchen und passende Typen suchen. Tatsächlich hatte ich in meinem Fundus einen original Elektrolytkondensator von Kapsch, leider nur einen, der Andere musste nachgebildet werden aus einem Papprohr, dass ich mit Trafoisolierpapier beklebt habe. Des Weiteren hatte ich noch einen 0,1 µF Kondensator von Kapsch, für die anderen fehlenden Kondensatoren habe ich baugleiche Typen anderer Firmen genommen, die wie die Vorbilder im Radiomuseum.org aussahen.

Das Gesamtbild des Gerätes kommt nun wahrscheinlich wieder nah an das Original heran. Die notwendigen neuen Kondensatoren habe ich unter den Alten versteckt, und da das Gerät nur für 110 V ausgelegt ist, kann man relativ kleine Typen mit niedriger Prüfspannung verwenden.

Die Schaltung

Die Schaltung verwendet nur die Röhren UCH 4 als Audion und Endröhre und die VY 2 als Netzgleichrichter. Im Heptodenteil werden die Gitter 4 und 5 geerdet (5 intern) und die Gitter 3 und 4 werden auf 19 Volt gelegt und mit einem Kondensator von 0,1 µF gegen Masse abgeblockt. Das verbleibende Steuergitter und die Anode sind als rückgekoppeltes Audion (Schwingaudion) geschaltet.

Die Hf-Spulen befinden sich in einem kleinen Bakelitgehäuse unter dem Lautsprecher. Von dort führen übrigens mehrere Adern in den Gitteranschluß der UCH 4, denn in der Kappe befindet sich der 2 MΩ Widerstand und der Audionkondensator. Das Gerät empfängt nur Mittelwelle.

An der Anode des Heptodenteils der Röhre liegen nur 20 V. Die Rückkopplungsschaltung weicht etwas von der gewohnten Volksempfängerschaltung ab. Rückkopplungskondensator und Rückkopplungsspule sind in ihrer Reihenfolge vertauscht und der Rückkopplungszweig enthält noch einen 200 pF Kondensator gegen Masse. Die Rückkopplung setzt sehr weich ein und muss über den ganzen Empfangsbereich hinweg wenn überhaupt nur wenig nachgestellt werden. Daher stört es nicht, dass der Rückkopplungsregler auf der Rückseite angebracht ist.

Der Triodeteil arbeitet mit 125 V Anodenspannung als Endröhre, und wenn man bedenkt, dass sie eigentlich als Oszillatortriode für Überlagerungsempfänger gedacht war, erfüllt sie ihre Aufgabe recht gut. Der kleine Lautsprecher liefert Zimmerlautstärke und nachts lassen sich an der Hochantenne etliche Sender empfangen. Laut Datenblatt ist der Triodenteil für eine maximale Anodenbelastung von nur 0,5 W zugelassen, also hier gerade mal 4 mA Anodenstrom. Damit erreicht sie noch nicht einmal die Leistung einer historischen RE 134 aus den 20er Jahren. Man war nach dem Krieg bescheiden geworden.

Die VY 2 als Netzgleichrichter benötigt im Gegensatz zur UCH 4 nur 50 mA Heizstrom. Das erfordert im Heizkreis parallel zur Heizung der VY 2 einen 600 Ω Widerstand um die UCH 4, die 100 mA benötigt, nicht zu unterheizen. Vermutlich gab es noch genügend Altbestände an dieser Röhre, die UY 1N wäre überdimensioniert, die UY 2 vielleicht nicht verfügbar oder beide einfach zu teuer.

Da das Gerät für 110 V konstruiert wurde, benötigt es nur einen Vorwiderstand von 550 Ω für den Heizkreis, hier werden nur 5,5 Watt Leistung in Wärme umgesetzt. Bei Anschaltung an 220 V müssen am dann notwendigen Vorwiderstand von insgesamt 1500 Ω 15 Watt vernichtet werden, was bei dem kleinen Gehäuse schon problematisch sein kann. Zudem benötigt man Platz für einen entsprechend großen Drahtwiderstand. Daher, oder vielleicht aus Ersparnisgründen, da es noch viele 110 V Netze gab muss man für 150 – 220 V einen separaten Vorwiderstand davor stecken. Diesen konnte man in einem röhrenförmigen Gehäuse mit Stecker und Buchse für das Netzkabel zusätzlich erwerben (siehe Mucki Bilder). Das Gerät hat wie oben schon erwähnt keinen Netzschalter, sondern wird über einen Schnurschalter ein/aus geschaltet.

Das Gehäuse

Das Gehäuse ist aus einfachen Weichholzbrettchen zusammengesetzt und mit Strukturpapier mit Ledereffekt  beklebt. Es gab den Mucki in rot, grün, blau, schwarz und braun. Man hat dem Gehäuse vorne einen Wulst rundherum gegeben, was es gefälliger aussehen lässt. Vorne ist noch „Kapsch“ in Golddruck eingeprägt und man hat dem Abstimmknopf auch noch eine Skala auf den Lautsprecherstoff aufgenäht.

Hinter der Skala hinter dem Lautsprecherstoff befindet sich noch ein Birnchen 5 V / 0,2 A, das also 50 % unterheizt ist und eher wie ein Glühwürmchen leuchtet. Man kann es nur im abgedunkelten Zimmer hinter dem Stoff sehen. 

In meinem Gehäuse war leider links ein Loch gebohrt worden um einen Kippschalter zu montieren. (Siehe oben) Das 12 mm Loch konnte einfach mit einen Standardrundholz verschlossen werden. Das geprägte Papier bekam ich von einem leider selten werdenden Buchbinderbetrieb. Es hatte allerdings nicht die gleiche Farbe wie der Mucki. Mit Hilfe eines passenden Korkbohrers konnte ich genau ein Stück mit 12 mm Durchmesser ausstanzen. Es passte prima auf die Schadstelle, allerdings machte ich beim Aufkleben den Fehler zu hohen Druck auszuüben, wodurch die Prägung des Ersatzstücks natürlich gelitten hat. Es wieder herauszureißen hätte den Schaden nur vergrößert, daher habe ich es so belassen. Anschließend wurde mit Acrylfarbe der passende Farbton gemischt und mit einem feinen Pinsel vorsichtig aufgetragen.

Die Farbe des Gehäuses wurde mit einem weichen Tuch und wenig Wachspolitur aufgefrischt. Nun sieht er wieder ganz ansehnlich aus.

 

 

 

Rüdiger Walz, 27.Oct.20

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Im Anhang ein Bericht aus dem Nachlass von Ing. Josip Sliskovic über die Beweggründe das Kleinstgerät "Mucki" zu entwickeln und zu produzieren. Interessant die Kriterien dieser Zeit, vermutlich geschrieben 1948/49, wie Stromersparnis und Röhrenknappheit und die grosse Zahl von "Ortssendern" in Wien. Heute gibt es in ganz Österreich keinen einzigen MW-Sender.

Anexos

Gerhard Heigl, 11.Apr.11

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