Djinn 50
Sectrad; Paris
- Land
- Frankreich / France
- Hersteller / Marke
- Sectrad; Paris
- Jahr
- 1950/1951
- Kategorie
- Rundfunkempfänger (Radio - oder Tuner nach WW2)
- Radiomuseum.org ID
- 68630
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- Anzahl Röhren
- 5
- Hauptprinzip
- Superhet allgemein; ZF/IF 472 kHz
- Anzahl Kreise
- 6 Kreis(e) AM
- Wellenbereiche
- Langwelle, Mittelwelle und Kurzwelle.
- Betriebsart / Volt
- Allstromgerät
- Lautsprecher
- Dynamischer LS, keine Erregerspule (permanentdynamisch)
- Material
- Leder / Stoff / Plastic / Segeltuch über div. Material
- von Radiomuseum.org
- Modell: Djinn 50 - Sectrad; Paris
- Form
- Tischgerät ohne Drucktasten, bis 35 cm Breite (Kleingerät, meist dekorativ. Nur für Netzbetrieb, doch Transportgriff möglich).
- Abmessungen (BHT)
- 180 x 130 x 110 mm / 7.1 x 5.1 x 4.3 inch
- Bemerkung
-
Même modèle d'exportation voir Djinn Export 51.
- Datenherkunft extern
- Serge Laffont/Martin Renoth
- Literaturnachweis
- Toute la radio (Janvier 1951)
- Literatur/Schema (1)
- Schémathèque Éditions Radio (SER) (Nr. 650)
- Weitere Modelle
-
Hier finden Sie 8 Modelle, davon 8 mit Bildern und 2 mit Schaltbildern.
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Sammlungen
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Forumsbeiträge zum Modell: Sectrad; Paris: Djinn 50
Threads: 2 | Posts: 23
Liebe Radiofreunde,
damit das kleine Gerät einwandfrei funktioniert, fehlt mir hier noch der LW-Abgleich, bei dem ich nicht weiterkomme.
Fundzustand: Vor meinen Abgleicharbeiten waren MW und KW einigermaßen in Ordnung. LW war aber bei hohen Frequenzen stark verstimmt. Ich habe daher vor etwaigen Abgleichprozeduren die Oszillatorfrequenzen auf LW kontaktlos mit einem Spektrumanalyzer gemessen (einfach in der Nähe der Oszillatorspule nicht leitend an die Pertinaxplatte des HF-Blocks geklemmt; die Messmethode scheint mir in Ordnung, da auf MW und KW die Oszillatorfrequenzen alle sehr gut passen). Der Oszillator schwingt schön und mit konstanter Stärke – nur mit den falschen Frequenzen.
Bei LW waren die Oszillatorfrequenzen im oberen Bereich viel zu hoch, während es unten gut passt von 150 kHz bis ca. 220 kHz. Das habe ich so extrem bisher noch nie gesehen.
Um die zentrale Fragestellung direkt hier zu formulieren: Wer hat diesen Fehler (unten passt es auf LW sehr gut mit der Frequenz, ab der Bandmitte extremer Ausbruch nach oben) so schon mal gesehen und weiß daher, was ihn verursacht oder kann ihn erklären? Bzw. wer kann den Fehler aufgrund technischer Kenntnisse erklären? Im Forum habe ich noch nichts dazu gefunden.
Hier die Messreihe (ZF = 455 kHz):
Senderskala: 150 kHz; Oszillator Sollwert: 605 kHz; Ist-Wert: 607 kHz (siehe Bild)
Senderskala: 160 kHz; Oszillator Sollwert: 615 kHz; Ist-Wert: 617 kHz
Senderskala: 180 kHz; Oszillator Sollwert: 635 kHz; Ist-Wert: 634 kHz
Senderskala: 200 kHz; Oszillator Sollwert: 655 kHz; Ist-Wert: 653 kHz
Senderskala: 220 kHz; Oszillator Sollwert: 675 kHz; Ist-Wert: 680 kHz
(Jetzt Ausbruch des Oszillators nach oben:)
Senderskala: 240 kHz; Oszillator Sollwert: 695 kHz; Ist-Wert: 714 kHz
Senderskala: 260 kHz; Oszillator Sollwert: 715 kHz; Ist-Wert: 759 kHz
Senderskala: 280 kHz; Oszillator Sollwert: 735 kHz; Ist-Wert: 827 kHz
Senderskala: 300 kHz; Oszillator Sollwert: 755 kHz; Ist-Wert: 887 kHz (siehe Bild)
Ich habe zuerst einmal MW und KW abgeglichen, was alles sehr gut geklappt hat (ZF ist übrigens auch exakt 455 kHz). Auf LW war der Fehler aber nach wie vor noch vorhanden (die UCH42 hatte ich auch getauscht, selber Fehler wie vorher).
Dann wollte ich LW nachgleichen und habe festgestellt, dass die LW-Spulenkerne für den Vor- und Oszillatorkreis sich unter den MW-Kernen befinden. Dazu müssen die MW-Kerne vollständig entfernt werden, damit man an die LW-Kerne herankommt.
Über die LW-Oszillatorspule konnte ich nichts vernünftig korrigieren. Die Abweichungen im oberen Frequenzbereich sind zu groß. Wenn ich die Induktivität erhöhe um die oberen Oszillatorfrequenzen zu verringern, stimmt unten die Frequenz auch nicht mehr (Induktivitäten sind ja ohnehin eher bei niedrigen Frequenzen abzugleichen).
Also habe ich den LW-Oszillator-Kondensator einseitig abgelötet. Dieser befindet sich leider an der Unterseite des verbauten HF-Blocks. Auf dem Block sind 4 Kondensatoren (LW- Oszillator, LW-Vorkreis, KW-Vorkreis, KW-Oszillator) in einer Platte verbaut (siehe Bilder). Um die Kapazität des LW-Oszillator-Kondensators bei eingebautem Block variieren zu können, habe ich zwei schwarze möglichst kurze Anschlussleitungen nach außen geführt.
Aber auch mit einer Variation der Kapazität des LW-Oszillator-Kondensators kriege ich keinen guten Abgleich hin. Ein Wert von 90 pF ergibt dieselbe Situation wie vorher und besser bekomme ich es nicht hin. Wenn ich die Kapazität erhöhe, um die oberen Frequenzen runterzuziehen, dann passt es unten nicht mehr – selbst wenn ich die Induktivität dann verringere. Dann passt es auch Richtung Bandmitte bei 200-220 kHz nicht mehr.
Da ich leider keinen Schaltplan zu dem HF-Block habe, kenne ich auch nicht den Originalwert des LW-Oszillatorkondensators.
Nun stehe ich da und habe bestimmt einen Denkfehler oder übersehe etwas. Nur was?
Außer den beiden Trimmern für den Vorkreis- und Oszillatorabgleich auf MW am Drehkondensator und den 4 festen Kondensatoren auf der Platte des HF-Blocks (Vor- und Oszillatorkreis LW und KW) habe ich keine weiteren frequenzbestimmenden Kondensatoren für Vor- und Oszillatorkreise gefunden.
Noch einige Hinweise zum Aufbau:
Die Kondensatoren für Vorkreis- und Oszillatorkreis von MW sind als Trimmkondensatoren auf dem Drehkondensator montiert. Die übrigen 6 Spulen (eine Vorkreis – und Oszillatorspulen für je MW, KW und LW; die Kondensatoren für KW und LW sind nicht abstimmbar) sind auf dem HF-Block mit dem Bandumschalter montiert (siehe Bilder).
Der HF-Block in meinem Gerät (und einem zweiten Teileträger) weicht vom Schaltplan ab. Übrigens brachte ein Tausch der HF-Blöcke keinen Erfolg. Auch der HF-Block aus dem Teileträger zeigte bei LW hohe Abweichungen im oberen Frequenzbereich.
Ebenso sind im Gerät ZF-Filter mit 455 kHz verbaut (auch in dem zweiten Teilespender). Da mein Radio und der Teilespender aus unterschiedlichen Quellen stammen, ist es wahrscheinlich, dass es noch eine zweite Version des DJINN 50 gibt (beide Geräte hatten Rückwände DJINN 50), die im rmorg noch nicht gelistet ist (frühere oder spätere Version?). Beweisen kann ich das aber nicht, da ich keine Schaltungsunterlagen habe (vielleicht hat jemand welche?).
Da in meinem Gerät ein anderer HF-Block verbaut ist, konnte ich die Abgleichanleitung daher nicht 1/1 verwenden. So muss z. B. bei meinem Radio der MW-Abgleich dann ja zwangsläufig nochmal nach dem LW-Abgleich erfolgen, da die MW-Kerne für den LW-Abgleich komplett entfernt werden müssen.
Für Tipps zur Fehlerursache bis ich sehr dankbar!
Anlagen
- HFBlockOberseite (602 KB)
- HFBlockUnterseite (655 KB)
- HFBlockSeite1 (446 KB)
- HFBlockSeite2 (486 KB)
- Oszillator300kHzlautSkala (865 KB)
- Oszillator150kHzlautSkala (964 KB)
Tim Küpper, 14.Jan.24
Ich restauriere gerade dieses wirklich kleine Kleinradio. Soweit bin ich fertig - der Empfang ist sehr gut. Nur die Glimmlampe NC55 zündet nicht. Wenn ich das richtig verstehe, funktioniert diese Glimmlampe (in den Unterlagen als "lampe au néon" bezeichnet) als eine Art magisches Auge. Zumindest verspricht das ein Werbeprospekt, den ich durch "Googlen" gefunden habe :"Avec Réglage visuell"
Das will ich natürlich auch unbedingt als schöne "Extraausstattung" funktionsfähig halten.
Als Spannung bei 110 V messe ich 72 V an der Glimmlampe (im Schaltplan sind 60 V angegeben).
Die Schaltung meines Gerätes weicht an einigen Stellen vom Schaltplan ab. R8 bei mir im Radio ist 1200 Ohm (und nicht 10000 Ohm wie im Schaltplan). Das scheint auch nicht nachträglich eingebaut worden zu sein, da in einem 2. Gerät, dass ich als Teilespender erwarb, an dieser Stelle ein baugleicher 1200 Ohm Widerstand verbaut ist wie in meinem Gerät (leider fehlte dort die NC55, sonst hätte ich einfach tauschen können). C5 habe ich durch einen neuen Kondensator ersetzt.
Das nur als Hinweis - was aber für das vorliegende Problem ja erst einmal keine Rolle spielen sollte (ob die Regelung dann funktioniert, werde ich ja sehen wenn die Lampe überhaupt erst einmal zündet). Denn wenn ich 72 V an der Glimmlampe anliegen habe und es 60 V laut Schaltplan sein sollten, sollte die Lampe ja auf jeden Fall zünden.
Also lange Rede kurzer Sinn:
Kann mir jemand mit den Daten der NC55 aushelfen (die Suche auf rmorg hat mich nicht weitergeführt und googlen auch nicht)? Wo liegt z. B. die Zündspannung und die Haltespannung? Und: hat jemand eine Idee, was ich als Ersatz verbauen könnte und wo ich das herbekommen könnte (möglichst baugleich, damit ich nicht das Gerät vom Original weg verbauen muss)? Das Gewinde der NC55 scheint E14 zu sein. Im Netz habe ich bisher nur E10 gefunden.
Besten Dank im Voraus!
Tim Küpper, 26.Jul.23